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v. Boguslawski. 637 bei einem spec. Gewicht (an der Oberfläche) von bezw. 1,0250 und 1,0245 bei ca. 2°. Diese Beobachtungen geben, weil sie die äussersten bisher bemerkten Temperaturdepressionen im Meerwasser nachweisen, einen Beleg für die vom Referenten seit langer Zeit und wiederholt ausgesprochene Ansicht über die niedrigsten Tiefeutemperaturen im Meerwasser. Die Regel hier für ist: so lange die Erstarrungstemperatur niedriger ist als die des Maximum der Dichtigkeit, regelt die Temperatur des Maximum der Dichtigkeit die Temperatur der tiefsten Schichten. Liegt bei grösserem Salzgehalte die Temperatur des Maximums unter dem Gefrierpunkte, so ist letztere die niedrigste mögliche Tempera tur in der Tiefe, weil dann durch die Eisbedeckung die Ab kühlung nach der Tiefe verhindert wird. Das spec. Gewicht in der Tiefe ist leider bei den obigen Beobachtungen nicht ermittelt; das Oberflächengewicht weist auf 3,5 pCt. Salz hin. Hiernach müsste Seewasser von 3,5 pCt. eine Gefriertemperatur von —3,0° haben. Für Seewasser besitzen wir leider keine Reibenbeobach tungen über Aenderung des Frostpunktes mit dem Salzgehalt. Bei reinen Kochsalzlösungen liegt der Frostpunkt für eine 3,5- procentige Soole, bei —2,7, genau bei der tiefsten Temperatur die von Nordenskjöld im arktischen Ocean gefunden wurde. Die obige Angabe von —3,0 kann sich erklären, wenn entweder der Salzgehalt der Tiefe etwas grösser war oder die Temperatur des Frostpunktes bei Seewasser etwas niedriger liegt als bei Kochsalzlösungen. Jedenfalls liegt die beobachtete Temperatur noch höher als die aus den LENz’schen Untersuchungen bestimmte Temperatur vom Maximum der Dichtigkeit des Seewassers eines specifischen Gewichtes von 1,0250 + 0,0020, d. h. 1,0270 bei 17,5° 0. K. k) Die vier niederländischen Expeditionen des „Willem Barents“ in das Barents-Meer 1878 bis 1881. Die niedrigsten Temperaturen erreichen hier nur —1,8°. Endlich sind noch von Plänen zur Polarforschung und zur ferneren Litterur zu erwähnen: