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KoTHPLETZ. Eboulements. Arch. sc. phys. (3) IX, 326; ZS. d. dtsch. geol. Ges. 1881. A. Heim. L’eboulement d’El 111. Arch. sc. phys. (3) VH. 52 bis 82 (Auszug aus der ersten Arbeit) cf. Arch. sc. phys. (3) IX, 329. Ueber Bergstürze. Naturf. 1882, 146-147. Nur einiges nach der HßiM’schen Arbeit mag mitgetheilt werden. Heim unterscheidet hauptsächlich zwei Arten von Berg stürzen: 1) Schuttbewegungen oder Schuttbrüche und 2) Fels bewegungen oder Felsbrüche, beide können als Rutschungen, Schlüpfe oder Stürze auftreten. Auch kommen gemischte und zu sammengesetzte Bergstürze vor. Aus der Grösse der Masse eine Eintheilung herzuleiten, ist nicht zweckmässig; im Vergleich zur Bergmasse sind die niedergehenden Massen immer gering. Haupt ursache ist Schwere der Gesteinsmassen und die Verwitterung, und bereiten sich die Stürze allmählich vor. (Erdbeben und innere Spannungen im Gebirge und deren Veränderungen durch Erosion und Verwitterung können auch Ursache sein). Man kann das Abriss- und Ablagerungsgebiet unterscheiden. Zuerst bilden sich in ersterem Risse und Spalten, die sich erweitern. So hatte sich am Tschingelberge bei Elm im Sommer 1879 eine Spalte gebildet, die bis August 1881 eine Länge von 400 m er halten hatte, wobei sich der äussere Theil des Berges bis 10 m gesenkt hatte, auch bei Plurs und Goldau fand ähnliches statt. Einzelne abgerissene Steinstücke (Steingerinsel), Auftreten von Geräuschen (Knistern, Krachen etc.) geben dem nahen Sturze vorher. — Die Bergstürze traten am häufigsten im September und April auf. Regen und Thauwetter begünstigen den Process sehr. Besondere Erscheinungen bei grösseren Bergstürzen sind dichte Staubwolken, oft von bituminösem Gerüche, Wasserdampf, Lichterseheinungen und heftige Windstösse (verursacht durch den Druck der Massen). Die Geschwindigkeit der Thalbewegung ist schwer bestimmbar (60—200 m). Auf die Auseinandersetzungen Heims Rothpletz gegenüber kann hier nicht näher eingegangen werden. Folgende Arbeiten über Erdstürze mögen noch erwähnt werden: