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diesen) Zwecke construirt. Die wichtigsten derselben sind im ersten Theile der Arbeit beschrieben und kann hierbei auf Fort schritte III, 1881, 605 verwiesen werden. Es werden Seismo- skope, Seismometer und Seismographen unterschieden, allen An forderungen entspricht wohl bis jetzt noch keiner der Apparate. In Betreff der Theorie wird zunächst bervorgehoben, dass zwei Arten von Schwingungen vorhanden sein müssen, normale und transversale. Die ersten pflanzen sich schneller fort und ist nach Poisson das Verhältniss der Geschwindigkeiten j/3 : 1, was jedenfalls unrichtig ist. Milne und Gray suchten das Verhältniss direct zu bestimmen und fanden für Granit 1,8: 1, Marmor 1,83 : 1, Tuff 1,36:1, Kalksteinfelsen 1,37:1, Schiefer 1,58:1. Direct lassen sich diese Resultate nicht auf die Verhältnisse im Grossen übertragen, da die benutzten Gesteine homogen waren, die von Erdbebenwellen getroffenen Erdschichten dies aber nicht sind, Bei Versuchen, bei denen man eine schwere Eisenkugel aus verschiedener Höbe (bis 35') auf gehärteten Schlamm herunter fallen liess, war das Verhältniss der Fortpflanzungsgeschwindig keit normaler und transversaler Wellen 438 und 357' in der Secunde d. h. 1,23:1. Ueberhaupt schliessen die Verfasser, dass die beiden Arten von Schwingungen wirklich existiren, dass sie sich mit verschiedenen Geschwindigkeiten fortpflanzen, dass sie von der Entfernung in verschiedener Weise beeinflusst werden, indem die eine Gruppe früher erlischt als die andere, 4. dass ein Unter schied in ihrer Periode existirt, indem die transversalen eine längere besitzen. 5. Dass die Amplitude der senkrechten Schwin gungen annähernd umgekehrt proportional ist dem Abstande von der Quelle; bei Wiederholung der Fallversuche mit felsigem Unter grund zeigte sich selbst in grosser Nähe nur eine geringe Be wegung (vergl. auch die Beobachtungen bei der Hellgate-Spren gung und Mallet’s Versuche). Die Erdbebenzeichnungen der Instrumente geben einen sehr unregelmässigen Charakter der Bewegungen, die Amplitude über steigt selten einige Millimeter, aber schon diese ist im Stande beträchtlichen Schaden zu verursachen. Die Periodendauer ist 7 5 bis ’/ 2 Secunde, und findet auch öfters eine Aenderung der