586 45. Physikalische Geographie. des Minimums; auch erfolgen Wärmezunahmen und Wärmeab nahmen um so schneller je dunkler der Boden, und sind dann auch die Temperaturschwankungen um so grösser. Noch zahl reicher waren die Versuche über das Verhalten verschieden feuchten und verschieden gefärbten Bodens (schwarz, grau, weiss), da auch Ackererde. Kalksand und Lehm neben Quarzsand in Untersuchung gezogen wurden. Da der nasse Boden immer dunkler gefärbt erscheint als der entsprechende trockene, wurde auch diese Farbenänderung berücksichtigt. Bei gleicher Beschaffenheit des Bodens hat die Farbe bis zu einer ziemlichen Tiefe einen nicht unbedeutenden Einfluss auf die Erwärmung. In der wärme ren Jahreszeit ist zur Zeit des täglichen Maximums die Boden- temperatur um so wärmer je dunkler die Farbe; die Tempe raturunterschiede zwischen den hellen und dunklen Bodensorten verschwinden mehr oder weniger in der kälteren Jahreszeit, zur Zeit des Tagesminimums, bei geringerer Insolation und in grösserer Tiefe des Bodens. Die täglichen Temperaturschwankungen sind unter dunkler Färbung grösser als unter heller. Der Einfluss der Farbe auf die Temperatur nimmt mit dem wachsenden Wassergehalt ab und können andere physikalische Bedingungen (höherer Humus gehalt, grössere Wassercapacität) den Einfluss der Farbe voll ständig beseitigen. Sch. E. Wollny. Einfluss des Wassers auf die Bodentem peratur. Naturf. f882, 17f; Forsch, d. Agriculturphysik IV, 147. Schon früher hat Hr. Wollny Untersuchungen über diesen Gegenstand angestellt, vgl. die Litteratur in den Fortschritten 1881 111, etc., er hat diese fortgesetzt und mögen hier die zu sammenfassenden Resultate gegeben werden, indem in Beziehung auf das Einzelne die Abhandlungen selbst nachzusehen sind. 1) Während der wärmeren Jahreszeit ist die Temperatur des Bodens im Allgemeinen um so höher, je weniger Wasser derselbe enthält. 2) Der Grund davon liegt wohl in der durch Verdunstung herbeigeführten Abkühlung und in der durch die