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P. A. Lossen. Zusammenhang der Lotablenkung auf und vor dem Harze mit dem geologischen Bau dieses Gebirges. Sitzungsber. d. natnrf. Freunde zu Berlin 1881, p. 19; Naturf. 1882. 121-123f. Selbst bei kleinen Gebirgsmassen werden Lotablenkungen beobachtet, wie sie beim Kaukasus, dem Himalaya etc. bekannt sind. Auf dem Harz und zwar auf dem Brocken war schon von Zach (Anfang dieses Jahrhunderts) eine Lotablenkung beobach tet; in Folge dessen wurde seitens des geodätischen Instituts die dortige Gegend genauer untersucht und eine ganze Reihe von Lotablenkungen gefunden. (+ oder nördliche Lotablenkung wird die genannt, bei welcher der Zenith nach N rückt, die Lot linie also nach Süden neigt, die umgekehrte Ablenkung wird als — oder südliche bezeichnet.) üie Ablenkungen lassen sich folgendermaassen gruppiren. A. Lotablenkungen im Innern des Harzes: a) positive: Brocken 4-9,2", Rammberg (Victorshöhe) +4,2". b) negative: Hohegeiss —1,4", Auerberg —4,1". B. Lotablenkungen am Aussenrande des Harzes; a) positive von West nach Ost, Osterode 0,0", Schildberg -4-4,4", Langelsheim +8,2", Harzburg +13,5", Ilsenburg + 10,9", Regenstein 4-5,9", Neinstedt (Teufelsmauer) 4-7,9", Gegensteine (Teufelsmauer) +8,7", Lohberg4-5,8", Mansfeld +2,0". b) negativ am Südrande von Ost nach West: Bornstedter Warte —4,3", Kuhberg bei Rossla —5,2", Tettenborn —5,11", Osterode 0,0". Diese Werthe sind in die ausgezeichnete geologische Harz karte von Lossen eingetragen und tritt ein Zusammenhang zwi schen dem Aufbau des Gebirges und den Lotablenkungen hervor, auch das Vorwiegen der positiven Ablenkungen hängt mit der Physiognomik des Gebirges zusammen; vielleicht lässt sich sogar auf die unterirdische Massenvertheilung der Gebirgsarten ein Schluss ziehen. Sch.