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Chile, Theile von Spanien); so hohe Gebirge, dass die freie Be wegung der Luft ins Innere gestört ist (Centralasien, Kalifornien); weiter Abstand vom Meere (östliches Binnen - Europa); hohe Breiten (über 60°). Allerdings sind in letzterer Hinsicht wenig genaue Thatsachen bekannt. In Kola im russischen Finnland am Eismeer und zu Jakutsk ist der Regenfall unter 10"; aber die Angaben sind unsicher, weil die Beobachtungsperiode zu kurz ist. Es mögen wohl viele mächtige Einflüsse die Nieder schläge bestimmen hinsichtlich ihrer Vertbeilung, wie insbesondere die Erscheinungen einzelner Monate, wie Januar und Juli, zeigen. Hierher gehören hohe und niedre Pressungen der Luft, welche mit den Jahreszeiten wechseln. So occupirt meist eine ungemein tiefe Depression die Binnencontinente in den Sommermonaten, und die nördlichen Theile des atlantischen und pacifischen Oceans im Winter. Anderseits herrscht hoher winterlicher Luftdruck über dem inneren Festland und auf den Meeren an der Westseite der grossen Continente um 36° n. Br. So tragen zur Zeit der grossen sommerlichen Barometerdepression Central-Asiens die allerwärts hereinfliessenden Winde die Feuchtigkeit des Oceans herbei. So steigt in Ost-Sibirien, wenn es vom SE und E bestrichen wird, der sich westwärts so gut wie bis Irkutsk im Juli vertheilt, der Monatregenfall auf 3" und höher. Westlich von 100° Länge entspringen die sibirischen Regen in der atlantischen und arkti schen See. Die von Archangel bis Central-Asien vorwaltenden NW-Winde bringen verhältnissmässig soviel Feuchtigkeit, dass der Regenfall über einem grossen Theil dieser nördlichen Gegenden über 20" wächst. Anderseits ist die Ostseite des Ural, welcher die darüber streichenden Winde austrocknet, mit sehr geringem Sommerregen ausgestattet. Nordwärts vom kaspischen und Aral- See, südlich vom persischen Golf, im E vom Indus sind die Sommerwinde nordwestliche; sie steigern rasch die Hitze, und machen, wenig Feuchtigkeit mitführend, diese Gegenden zu den trockensten der Erde. Dies zeigt, dass die Anordnung der iso- hyeten in grosser Ausdehnung beeinflusst wird durch die Strom läufe und Bergzüge, in ihren Beziehungen zu den jahreszeitlichen Winden. Einer der wichtigsten Punkte, worauf hiugewiesen wird,