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Stefan. Müttrich. 433 bestimmten Theil einer kreisförmig begrenzten Oberfläche und findet, dass die Strömungslinien Hyperbeln sind, deren gemein schaftlicher Mittelpunkt mit dem des Kreises zusammenfällt, deren Brennpunkte in der Peripherie des Kreises liegen. Zum Schlüsse bemerkt derselbe, dass die Verdunstung grosser Wasserflächen, weil sie nur der Quadratwurzel aus dem Flächeninhalte propor tional ist, eine relativ geringere ist, als jene der kleinen. Dies gilt auch für die Verdunstung durch Convcction, da ein Luft strom, welcher sich über eine Wassermenge bewegt, nur anfäng lich, nachdem er über die Grenze derselben getreten ist, grössere Mengen Wasserdampf wird aufnebmen können. Lss. A. Müttrich. Ueber die Entstehung und Verbreitung des Höhenrauchs, sowie über den Einfluss desselben auf Gewitter, Niederschläge, Winde und Temperatur und über die der Landwirthschaft erwachsenden Schäden. Deutscher Landwirthschaftsrath, zehnte Sitzungsperiode 1882, No. 7 der Drucksachenf. In diesem Gutachten wird zuerst der Ursprung des Höhen rauchs untersucht, und derselbe unter Abweisung der früheren Theorien (kosmische, elektrische Ursachen) als mit dem Moor rauch identisch erklärt, so dass also die als Höhenrauch, Heer rauch, Haarrauch, Haiderauch, Moorrauch oder trockener Nebel bezeichnete Erscheinung auf das Abbrennen der Moore oder in vereinzelten Fällen auf sonstige raucherzeugende Verbrennungen (Waldbrände) zurückzuführen ist. In Betreff’ der vielfach be haupteten Wirkungen des Moorrauches kann zunächst eine Ver minderung der Gewitter durch Moorrauch aus directen Beob achtungen nicht entnommen werden, wohl aber eine Zunahme der positiven Luftelektricität. Die Verringerung der Luftfeuch tigkeit während des Moorrauchs kann ihre Erklärung darin finden, dass 1) die Moore nur bei trockener Luft (gutem Wetter) ge brannt werden, 2) bei trockener Luft der Höhenrauch länger in der Luft bleibt, sich weiter verbreitet und darum von mehr Be obachtern gesehen wird, als bei feuchter Luft, und dass 3) die Fortschr. <1. Phys. XXXVIU. 3. Abth. 28