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Feuchtigkeit um 51 pCt. vermindert. Am 24. und 25. November 1870 war die mittlere Temperatur 17,7° und die relative Feuchtig keit nur 12 pCt. im Mittel. Auch der 6. März 1871 hatte nur eine mittlere Feuchtigkeit von 14 pCt. — Für 20 Föhntage im Winter ergab die Zusammenstellung von Bludenz mit der gleich zeitigen Witterung in Mailand und Stuttgart folgende, Mittel- werthe: Seehöhe Temperatur auf590m Rel. Feuchtigkeit ( ] ruc | £ _ Meter Morg. Nachm. Abds. reduc. Mittel Morg. Nachm. Abds. Ab- weichg. Stuttgart 269 3,4 8,8 5,0 4,3 84 72 81 —7,5 Bludenz 590 11,1 14,0 11,5 13,2 29 22 28 —7,5 Mailand 147 3,2 5,1 3,9 2,1 96 93 96 —0,2 Während in Bludenz SE-Sturm herrscht, wehen in Mailand schwache variable Winde, selbst in Stuttgart in der grösseren Zahl der Fälle schwächere Winde zwischen E und SW. In Mailand fällt meist Regen, auch in Stuttgart, aber seltener und schwächer. Die ausserordentliche Temperatursteigerung während des Föhns, durch welche in Bludenz sogar die mittleren Tempe- raturmaxima der Wintermonate über jene der am Südfuss der Alpen gelegenen Stationen erhöht werden, ist ein locales Phäno men der Alpenthäler selbst. Um die verticale Temperaturvertheiluug auf beiden Seiten der Alpen, sowie die Vertheilung des Luftdruckes im gleichen Niveau während intensiver Föhnwinde festzustellen, wurden vom Verfasser die Beobachtungen der schweizerischen Stationen zu Hülfe genommen. Für den heftigen Föhnsturm vom 31. Januar und 1. Februar 1869 entsprach die Temperatur in einer Höhe von 100/z Metern den Gleichungen auf der Südseite /* = 4,4°—0,34A, Nordseite t h = 16,7°—0,927z; für 5 Föhntage zwischen dem 1. und 9. Januar 1877 den Glei chungen: auf der Südseite t h = 7,4’—O,46ä, . Nordseite L = 17,9’—0,95ä. Die Wärmeabnahme ist auf der Südseite der Alpen somit im Mittel 0,4° pro 100 Meter, auf der Nordseite 0,94“, letzteres