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Domojiroff. Riedel. Rieth. Hann. 387 Chinesen unbekannte, und deshalb im Sprachschatz durch eine technische Bezeichnung nicht vertretene Erscheinung ein neues Schriftzeichen zu erfinden hatte. Lss. J. Hann. Heber den Föhn in Bludenz. Wien. Ber. [2] LXXXV, 416-440f; Wien. Anz. 1882,53-56; Naturf. 1882, 189-190f; Mitth. d. d. ö. Alpenver. 1882, 115-118; Peterm. Mitth. 1882, 280; Ausl. 1882, 296; Mondes (3) II, 297-300, 648-649. Der Verfasser hat nach den in den Jahren 1856 bis 1873 von Hrn. Baron von Sternbach ausgeführten Beobachtungen in der Alpenthalstation Bludenz die Bedingungen für das dort be sonders energische Auftreten des Föhn eingehender erforscht. Eine Zusammenstellung aller Fälle, in welchen die relative Feuchtigkeit unter 35 pCt. herabgesunken war, ergab ein relativ häufiges Vorkommen grosser Trockenheit, die stets mit erhöhter Temperatur verbunden war, im Herbst und Winter. Dieselbe tritt in diesen Jahreszeiten nur bei Winden zwischen E und S auf, welche aus Montavon (oberes Illthal) kommen, wo von SE her ein mit der mächtigen vergletscherten Silvrettagruppe von 2800-2900 m mittlerer Kammhöhe abschliessendes Seitenthal ein mündet. Ira Frühling und Sommer nimmt bei der Nachmittags beobachtung um 2 h auch der W- und NW-Wind, in Bludenz der aufsteigende Thalwind, der ja in den Gebirgstbälern bei ruhiger, warmer Witterung Nachmittags regelmässig weht, an der grösse ren Trockenheit Theil, welche in den Morgen- und Abendstunden hingegen das ganze Jahr hindurch nur der absteigende SE-Wind bringt. Im ganzen kamen im Laufe von zehn Wintern in Bludenz I88mal Winde zwischen E und S vor, deren Stärke den Grad 3 der zehntheiligen Scala überschritt. Ihre mittlere Stärke war 5,0; die mittlere Temperatur, 7,4° wich dabei um +8,2°, die relative Feuchtigkeit, 43 pCt. um —31 pCt., die Bewölkung, 7,0 um +0,9 und endlich der Luftdruck, 706,3 mm um —3,4 mm vom normalen Mittel ab. An 6 extremen Föhntagen im November war die mittlere Temperatur um 16,0° erhöht und die mittlere 25*