Lingg. Köpfen. 329 Hochebene, in den Höhenzügen des schwäbischen und fränki schen Jura und des Böhmerwaldes bestanden. Ist die Erhebung des Gebirges Uber das Meeresniveau so bedeutend wie diejenige der Alpen, so erstreckt sich die hier durch hervorgerufene Hebung der Druckflächen über den höchsten Kämmen bis an die horizontale Druckfläche, in welcher die Richtung der Neigung und damit der Gradienten wechselt. In der über dieser befindlichen oberen Depression entsteht dadurch ein Damm für die auf dem Wege nach dem Centrum des Baro metermaximums von aussen ankommenden Luftmassen, welcher diese zwingt, sich an ihm aufzustauen. Auf diese Weise ver lagert sich das Centrum der über dem Barometermaximum liegen den Depression und damit auch das Centrum der unteren Ele vation der ganzen Anticyklone. Es muss dies zur Folge haben, dass ein Luftdruckmaximum nicht lange andauernd mit seiner Mitte über dem Gebirgsscheitel verweilen kann, sondern an dem Hange, auf dessen Seite das Centrum liegt, gegen das Vorland abgleitet. Lss. W. Köpfen. Ursachen der raschen Temperaturschwan- knngen an hohen Stationen in Anticyklonen. ZS. f. Met. XVII, 468-47 lf. Der Verfasser bemerkt, dass der von Hm. Lingg (cf. das vor stehende Referat) hervorgehobene jähe Wechsel in der verticalen Temperaturvertheilung, welcher vom 21. zum 22. und von diesem zum 23. Januar 1882 am Hohenpeissenberg stattfand, mit einem gleichzeitigen Wechsel der Windrichtung am 22. von W und SW in NE und am 23. in W und SW zurück verbunden und daher in diesem wie in ähnlichen Fällen wahrscheinlich durch einen temporären, gegen die Alpen bin gerichteten Gradienten bewirkt war, welcher die Luft aus der Tiefe auf der schiefen Ebene des Gebirgshanges zeitweise hinaufschob und so die aus der Höhe stammende, ursprünglich kalte, aber dynamisch hoch erwärmte Luft durch aus der Tiefe stammende, von Ausstrahlung sehr kalte und zudem noch dynamisch etwas abgekühlte Luft