328 42. Meteorologie. daraus, dass die Ansteigung der Druckflächen in deren Niveaux und Entfernung von der Gebirgsaxe, sowie die Differenz ihrer Höhenlagen noch nicht bedeutend genug sei. Ferner muss in Folge der durch das Gebirge erzeugten lo calen Gradienten die Geschwindigkeit, mit welcher die Luftmassen niedersinken, mindestens um so viel zunehmen, dass sie den in der Ebene wirksamen winterlichen Einflüssen der Erdoberfläche, hier der zum Theil mit Schnee und Eis bedeckten Gebirgsober fläche entzogen bleiben und darum die hierbei erlangte Com- pressionswärme ohne Verlust so lange bewahren, als die ab steigende Bewegung hinabreicht, wogegen in den von der Cir- culation der Luft völlig abgeschnittenen und ihrer Compressions- wärme beraubten unteren Thalräumen während der nächtlichen Abkühlung die dort keinen Abzug findenden Dunstmassen sich zum Nebel verdichten, welcher den von ihm bedeckten Flächen auch die Wärme der täglichen Insolation entzieht. Unter diesen Verhältnissen erfahren die unteren Theile des Gebirges eine Temperaturerniedrigung, welche bei längerer Andauer dieser Zu stände sich bis zu den beobachteten Extremen steigert. — Auch ausserhalb des Gebirges, soweit sich das Barometermaximum darüber erstreckt, findet ein gleiches Niedersinken der Luftmassen wie über demselben, nur mit geringerer Geschwindigkeit statt. Finden sich die zur Erdoberfläche niedergesunkenen Luftmassen auf ihrem Wege gegen die Grenze des Maximumgebietes hin durch eine Barriere von Höhenzügen aufgehalten, welche das Gebirgsvorland zu einer rings verschlossenen Einsenkung ge staltet, so stauen sie sich bis in jenes Niveau auf, in welchem sie hinreichenden Ausweg zu ihrem weiteren Abfluss finden. Dieses Niveau bildet dann eine ähnliche horizontale Scheidefläche der Witterungsverhältnisse darüber und darunter, wie dasjenige der Kämme über den Gebirgsthälern, und damit entstehen auch hier ähnliche Temperaturanomalien; nur kommt hierbei keine un gleiche und beträchtliche Hebung der Druckflächen zu Stande und darum auch keine der hierdurch hervorgerufenen Conse quenzen zur Erscheinung. Dies sind die Verhältnisse und Vor gänge, welche im Januar 1882 in der schwäbisch-bayerischen