stieg. — Die Zunahme des Luftdruckes bis zum Maximum war an der oberen Station verhältnissmässig geringer als an der unteren. Während des jähen Wechsels der Temperaturverhält nisse vom 21. Abends bis zum 23. Morgens liessen die Baro- metercurven keinerlei Beeinflussung derselben erkennen. An diese und die entsprechenden durch Hann zusammen gestellten Beobachtungen der beiden eorrespondirenden Stationen Lienz und Fieiss vom Januar 1876 knüpft Hr. Lingg allgemeine theoretische Betrachtungen über die Umkehrung der verticalen Temperaturvertheilung während eines Luftdruckniaximums. Da die Geschwindigkeit, mit welcher die Luftmassen innerhalb eines solchen niedersinken, nur eine sehr geringe sein kann und zwar um so geringer, je grössere Ausdehnung dasselbe besitzt, so bleiben sie darin allen Einflüssen der Erdoberfläche längere Zeit ausgesetzt und deshalb wird in den unteren Schichten keine er wärmende Wirkung des Niedersinkens der Luftmassen erkennbar. Jedoch unterscheiden sich die unteren Luftschichten von den jenigen in einer Luftsäule ohne jede verticale Bewegung durch ihre in Folge des vorausgegangenen jenseitigen Aufsteigens und beim Herabsinken erlangte Trockenheit, welche sie den an der Erdoberfläche sich bildenden Wasserdampf leicht zu absorbiren befähigt. — Durch das Einsetzen einer Gebirgsmasse auf den Boden eines Gebietes hohen Luftdrucks wird der Raum für die niedersinkende Luft verengert, was ein Ansteigen der Druck flächen gegen den Zug des Gebirgsscheitels und damit eine Neigung derselben zur Folge hat. Es entsteht also ein nach auswärts gerichteter Gradient, der überdies durch die Ablenkung bedingt und erzeugt wird, welche die sinkenden Luftmassen durch die Hänge der Gebirgsketten erfahren. Hiernach muss während des Vorschreitens des Luftdruckmaximums das Steigen der Baro meter im Verbältniss zum mittleren Barometerstände der Sta tionen um so grösser sein, je höher und je näher diese dem Ge birgsscheitel liegen, was die Beobachtungen aus Lienz und Fieiss von 1876 bestätigten; die entgegengesetzten Beobachtungen aus München und Hohenpeissenberg von 1882 erklärt der Verfasser