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Billwilleh. Heine. 307 Dicke verschlossen. Auch diese war auf den Rand luftdicht aufgekittet, und zwar verwendete mau möglichst wenig von einem leichtflüssigen, durch Zusammenschmelzen von Colophonium, gelbem Wachs und altem Kautschukschlauch erhaltenen Kitt. Nahe an den Enden der Versuchsröhre sind einander diametral gegenüber zwei durchbohrte Ansätze mit luftdicht schliessenden Messinghäbnen an der cylindrischen Röhren wand angebracht. Die Drehung dieser Hähne geschah durch einen Schlüssel mit Holzgriff, um Erwärmung durch die Hand auszuschliessen. Die Ansätze dienten zum Einfuhren der erforderlichen Luftmassen; der untere Ansatz communicirte durch einen Dreiweghahn mit einem Kautschukschlauch und einem vertical verschiebbaren Quecksilberreservoir, sowie mit einem Glasgefäss von bekanntem Volumen, mit welchem die zur Entwicklung und Reinigung der Gase dienenden Apparate verbunden werden konnten. Da das Volumen der Messingröhre gleichfalls bekannt war, konnte man mit Hülfe der erwähnten Apparattheile Gasgemische von be kannter Zusammensetzung (Kohlensäure mit trockener Luft oder mit Wasserstoff) in die Röhre bringen. Mit dem Innern der Röhre communicirte ferner ein Glasrohr, welches von dem untern An satz abgezweigt war und zu einem KNonffschen Pantographen führte, d. h. zu einer oben offenen Metallkapsel von 33 mm Durch messer, die durch eine dünne, elastische Kautschukmembran be deckt und luftdicht verschlossen war. Auf dieser ziemlich stark gespannten Membran ruhte ein Metallblättchen und damit ver bunden ein einarmiger Hebel aus leichtem Holz, dessen Ende mit einem feinen Stift versehen ist und sich hebt, sobald durch einen Ueberdruck im Apparat die Membran ausgebaucht wird. Dabei schreibt der Hebel mit seiner Spitze die Bewegung auf einen mit berusstem Glanzpapier bezogenen hohlen Messingcylinder von 100 mm Durchmesser, der durch Uhrwerk in etwa 50 Se- cunden einmal um seine Axe gedreht wird. Durch Versuche ergab sich Steigen der Spitze um 1 mm für Druckzunahme im Apparat um 1,46 mm Wasserdruck. Die Bestrahlung erfolgte durch die Flamme eines Bunsen brenners mit einem besonders construirten Schornstein. Es be-