548 45. Physikalische Geographie. in ungleichem Niveau, also nicht in natürlicher Lage entstanden. Farnpflanzen erscheinen als carbonische Füllmassenbäume oder verkieselt; im letzteren Fall mit anscheinender Rindenschiebt, weil nur die hier fehlende korkhaltige Rinde abfällt. Diese näm lich ist für Wasser undurchdringlich, also nicht verkieselungs fähig. Verkieselte Farnstämme stehen nie in Zusammenhang mit Laub und Früchten. Dyadische Cycadeen finden sich weniger oft verkieselt. Am häufigsten sind von ältesten verkieselten Bäumen die Araucariten, stets rinden- und blattlos, nie zusammen gedrückt, manchmal in situ. 1752*) wurde ein massiver struc- turbaltig verkieselter Stamm gefunden, unten 5 m, oben 4,7 m dick, 5 m hoch, in Vollständigkeit vielleicht 300 Gentner schwer. Versteinerte Aeste lagen daneben; erst nach der Verkieselung abgesprungen, weil quer, was Holz nie thut. Eilf verschiedene Erdlagen, vom Rothliegenden bis zur jüngsten Dammerde um gaben ihn. Hier konnte er nicht entstanden sein, sondern die Verkieselung fand bei aufrechter Stellung über Land statt. Die meisten Kieselbäume um Chemnitz sind mindestens theilweise in Thon eingebettet, der das Wasser nicht durchlassend, keine Ver kieselung ermöglichte. Unger**) fand 61', Schimper 20 m lange verkieselte Bäume; Letzterer, die verkieselte Structur bis ins Feinste gut erhalten sehend, meint, die Verkieselung sei sehr rasch vor sich gegangen. Die Imprägnirung des Holzes mit Kieselsäure verlangsamt aber ausserordentlich die Vermoderung. Der versteinerte Wald bei Cairo hat grosse Ausdehnung und un gleichmässige Ausbreitung. Die Wurzeln dürften noch in natür licher Lage sich befinden. Die Stämme liegen in vom Winde beweglichen Sande, meistens umgeworfen. Die Poren an den rindenlosen Flächen erklären sich daraus, dass die in der Luft verkieselten Bäume mit noch weicher Aussenseite umfielen, denn bei unterirdischer Verkieselung müsste der Steingruss mit dem Holze durch Kieselsinter cementirt sein. Auf kräuterbewachsenem Boden setzt sich die Kieselgallerte als colloide Substanz an der *) Sterzei, Chemnitzer naturw. Ges. 1875. V. **) Sitzgsber. d. math. CI. <1. Acad. d. W. Wien, 1858.