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242 42b. Meteorologische Apparate. ist, so mussten die Versuche, eine bekannte Nachwirkung bei stär kerem Temperaturwechsel zu verfolgen, als unausführbar aufgegeben werden. In Folge der verschiedenen, die elastische Nachwirkung beein flussenden äusseren Einwirkungen wie Superposition, Temperatur und Druckschwankungen, wird dieselbe zu einem so complicirten Vonraime. dass es dem Verfasser weder möglich noch zweckmässig erscheint, bei der praktischen Verwerthung des Aneroids und den regellos auf einander folgenden Druckschwankungen eine directe Correction mit Hilfe der ermittelten Constanten anzubringen. Da gegen sind die Einwirkungen der elastischen Nachwirkung auf die Angaben des Instrumentes so bedeutend, dass dieselben nicht un berücksichtigt gelassen werden dürfen, wenn die volle Leistungs fähigkeit des Instrumentes ausgenützt werden soll, da Druckunter schiede von 20 bis 40 mm oder Höhenunterschiede von rund 200 bis 400 m, von denen je 100 entsprechend dem Tempo 0,2, 0,5 oder 1,0 inm in 50, 20 oder 10 Minuten zurückgelegt werden in einer Stunde nach der Druckänderung Nachwirkungen von 0,15 bis 0,33 mm hervorrufen. Nach Durchlaufen eines Druckunter schiedes von 20 mm im Tempo 0,2, 0,6 bezw. 1,0 mm, sind die Abstände von der Ruhelage 0,29, 0,35 bezw. 0,42 mm. Eine auf empirischem Wege ermittelte Verbesserung wird bei den Angaben der Stationsbarometer an den am besten graphisch aufzutragenden Beobachtungen stets anzubringen sein, während in anderen Fällen eine Elimination des Einflusses der Nachwirkung möglich und zweckmässiger sein dürfte. Bei der Bestimmung der Constanten des Instrumentes bei künstlicher Druckänderung kann die mit dem Tempo sich ändernde Nachwirkung bestimmt und bei Höhenmessungen berücksichtigt werden, wenn plötzliche Druckwechsel dabei vermieden bezw. nach Möglichkeit auf die Anschlusspunkte verlegt werden. Pt. M. Schumann. Der Bewegungssinn des Zeigers eines Aneroidbarometers beim Beklopfen desselben, in seiner Verwendung zur lokalen Prognose. Met. ZS. IV, 1887, 383 bis 384f.