726 45. Physikalische Geographie. des nördlichen Indien, Centralasiens und Sibiriens, deren für die Breite warmer Sommer oft Staunen erregt, erweisen sich bei diesem Vergleiche zu kalt. Besonders wird diese Kälte in der Nähe grosser vergletscherter Continente und eiserftillter Meere ge steigert. Dass im Sommer die Temperatur in hohen Breiten wesent lich herabgedrückt wird, wird durch den Einfluss des Wassers, das Schnee- und Eisschmelzen bedingt, hierdurch kommt es auch, dass auf der südlichen Halbkugel die Temperatur im Sommer noch in niederen Breiten mehr herabgedrückt ist. Hierbei spielt nun auch die Cirkulation des Wassers in den Strömungen eine wesentliche Holle und werden die Verhältnisse Grönlands näher besprochen. Auf der südlichen Halbkugel sind nun alle Bedin gungen, Kälte der Meeresoberfläche, hohe Lage der Inseln, Süd kontinent, grosse Ausdehnung des Meeres in mittlerer Breite dabin wirkend, dass Vergletscherungen eintreten können, da auch die mittlere Jahrestemperatur der südlichen Hemisphäre 0,59° bis zum Beginn des Coutinents wärmer, dieser aber wieder kälter ist als die entsprechenden Breiten der nördlichen Hemi sphäre (cf. Hann’s Arbeit, Z. S. f. Met. VII, 241. Hierauf wer den die Bedingungen für frühere Eiszeiten und ihre Ausdeh nung untersucht und bat eine Aenderung des Monsunklimas in Asien die ganzen Verhältnisse umgestaltet, ebenso kann in Nord europa und Nordamerika eine andere Vertheilung von Wasser und Land die Eiszeit erklären, wenn gleichzeitig kalte Meeres strömungen mitwirkten. Annahmen besonderer Hypothesen, kal ter Weltraum, geringe Wärme der Sonnenstrahlen hält der Ver fasser mit Recht für überflüssig. Die sich unter XII anschliessende Zusammenstellung von Schlussfolgerungen ist schon 1880 p. 275 nach den Verh. für Erdkunde der Hauptsache nach mitgetheilt. Sch. J. J. Murphy. Glaciation. Nature xxiv, 460. Bemerkung zu Woeikoff’s Arbeit, cf. oben, ohne Neues zu bieten. Sch.