Höttingen. Waldo. 255 Der Verfasser giebt zunächst eine eingehende Beschreibung von drei KEw’schen Normalthermoinetern der bekannten Form, welche aus Powells bestem Flintglas verfertigt und im Kew Observatorium 6 Jahre nach ihrer Verfertigung dem Caliber ent sprechend getheilt waren. Als vielleicht nicht allgemein bekannt mag hervorgehoben werden, dass der Eispunkt dieser Thermometer be stimmt wird, nachdem dieselben mindestens 48 Stunden in schmel zendem Eise sich befanden und während der letzten 6 Monate keiner höheren Temperatur als 25° ausgesetzt waren, und dass ihr Siedepunkt auf La Place’s Normaldruck von 760 mm im Meeres- Niveau und unter 45° Breite bezogen ist. Es folgen Untersuchun gen über die Genauigkeit, mit welcher die Theilung dieser Ther mometer dem Caliber angepasst ist und Bestimmungen der Null end Siedepunkte. Sodann giebt der Verfasser eine Beschreibung von zwei FuEss’schen Normalthermometern, welche von der Kai serlichen Normal-Aichungs-Commission zu Berlin untersucht wor den sind. Eines der FuEss’schen Thermometer, mit einem der KEw’schen verglichen, gab durchweg höhere Angaben und zwar um 0,05° bei 10°, um etwa 0,17° im Mitte) bei Temperatur zwi schen 20 und 40°. (Doch sind diese Vergleichungen wohl ohne die nach Pernet’s Untersuchung nothwendige Berücksichtigung der Aenderungen der Nullpunkte gemacht und die gefundenen Resultate daher einigermaassen vom augenblicklichen Zustande der Thermometer abhängig.) Eine spätere Vergleichung der beiden FoEss’schen Thermometer zu denen auch 2 französische Thermometer von Tonnelot zugezo gen wurden, bestätigten diese Resultate und zeigten, dass beide Arten von Thermometern zwischen 0 und 100° höher stehen als die KEw’schen. Die Differenz erreichte für die FuEss’schen Ther mometer ihr Maximum bei 55° und betrug 0,20°, während die Ther mometer von Tonnelot bei etwa 63° mit 0,28° am meisten ab wichen. Ferner werden Vergleichungen durch Rowland von je einer der drei Arten von Thermometern mit dem Luftthermometer mitgetheilt, aus welchen folgen würde, dass die KEw’schen Ther mometer nur wenig von den Luftthermometern differiren. Verfasser giebt ferner eine einfache Methode zur Calibiirung,