84 1 B. Planeten und Monde. Südgrenze des rothen Fleckes dunkle Streifen und Flecken liegen sehen und kam zu dem Schlüsse, dass diese Erscheinung sich nach je 790 Tagen wiederhole. In der That konnte Stanley Williams die Erscheinung im Mai 1888 und Ende Juli 1899 wieder sehen. Die dunklen Flecken scheinen demnach schneller zu rotiren als der rothe Fleck, den sie überholen und mit dem sie in ziemlich regelmässigen Intervallen wieder in Conjunction kommen. Denning glaubt, der rothe Fleck liege am höchsten. Er sah zuweilen sehr dunkle Striche an der Ost- oder Westgrenze des Fleckes, sah diese Flecke aber nie den rothen Fleck kreuzen. Nur wenn sie die Südgrenze streiften, schienen sie den Fleck etwas zu verdunkeln, als ob sie ihn leicht überdeckten. Im Ganzen spreche aber die Wahrscheinlichkeit mehr dafür, dass sie tiefer liegen als der grosse rothe Fleck. J. E. Keeles. The Aspect of Jupiter in 1889. Publ. Astr. Soc. Pacific 2, 286—289. Himmel u. Erde 2, 495—499, 544—548 f. Acht Jupiterzeichnungen. Beschreibung der Oberfläche des Planeten, der dunklen Streifen beim Aequator und der in diese bineinziehenden „Wolkenstreifen“. „Die dunklen Streifen hatten stets das Aussehen eines passiven Mediums, in dem die Erscheinungen der Strömungen und anderer Bildungen vor sich gingen. Man könnte sich wolkige weisse Massen denken, die bald tiefer, bald der Oberfläche näher in einem halb durchscheinenden röthlichen Fluidum schwimmen, und derart könnte ihre wahre Natur auch sein. Die dunklen Flecken in den Streifen standen gewöhnlich bei den Biegungen der Strömungen, hatten die Farbe der Streifen, nur in ■dunklerer Nuance, gleich als ob man in eine grössere Tiefe des flüssigen Mediums sehe.“ Zahlreiche weisse Flecken standen auf der Südhälfte des Jupiter, während auf der nördlichen kein einziger bemerkt wurde. In den Zeichnungen misst der Jupiter im Aequator 89 mm, von Pol zu Pol 84 mm. E. E. Barnard. Observations of Small Spots on Jupiter. Publ. Astr. Soc. Pacific 2, 247f. Dunkle Flecken tauchten auf einer, vom nördlichen Aequator- streifen nördlich abzweigenden röthlichen Linie auf, welche 40000 bis 50000 km weit dem Streifen parallel läuft. Sie bewegen sich um 10 s rascher als der grosse rothe Fleck. Aehnliche Flecken an ähnlicher Stelle waren 1880 entstanden.