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56 1 A. Allgemeines. Herbert Spencer. The Nebular Hypothesis. Besp. Nature 41, 450. G. M. Searle. Are the Planets Habitable? Bubi. Astr. Soc. Pacific 2, 165—177. In einer Vorlesung der katholischen Universität in Washington erörtert P. Searle die Frage der Bewohnbarkeit der Körper des Sonnensystems und kommt zu folgendem Schlüsse: Nach allgemeiner Annahme haben die Planeten einen Entwickelungsgang ganz oder theil weise durchgemacht, der mit einem Zustande sehr grosser Aus dehnung und hoher Temperatur begann und mit dem Zustande völliger Erstarrung endet. Auf jener Stufe befindet sich unsere Sonne noch gegenwärtig, bei der wir uns noch kein organisirtes Leben vorstellen können, bei der man überhaupt kaum von einer Oberfläche reden kann. Das Ende der Entwickelung würde der Mond kennzeichnen; nach Allem, was wir von seiner Beschaffenheit wissen, ist er gleichfalls als unbewohnbar zu bezeichnen. Bei Uranus und Neptun, die noch wenig bekannt sind, könnte die relativ geringe Licht- und Wärmewirkung der Sonne durch gewisse Umstände ausgeglichen sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Planeten bewohnt seien, sei zwar gering, aber nicht ausgeschlossen. Die Planeten Jupiter und Saturn hingegen mögen noch in einem frühen Entwickelungsstadium stehen, namentlich scheinen auf dem Jupiter die starken Veränderungen an seiner Oberfläche (und wie Searle glaubt, die grosse eigene Wärme) die für die Bewohnbar keit nöthige Stabilität auszuschliessen. Mars befinde sich in der günstigsten Lage, bewohnt zu sein, selbst von Menschen, wie wir. Venus und Mercur, die fremden Planetenmonde und die Planetoiden seien zu wenig oder überhaupt nicht bekannt, um in Bezug auf ihre Bewohnbarkeit eine Ansicht zu äussern. — Im Ganzen sei es wahrscheinlich, dass jeder Planet etc. einen Zustand durchmache, in dem er bewohnt sei. Ob die zahllosen Fixsterne Planeten besitzen, wissen wir nicht; seltsam wäre es aber, wenn sie deren entbehrten. Mit dem Vor handensein solcher Fixsternplaneten nimmt auch die Wahrscheinlich keit anderer bewohnter Welten erheblich zu. J. Scheiner. Die Bewohnbarkeit der Welten. Himmel u. Erde 3, 18—32. 65—78. Erster Theil: Die Ansichten von Huygens, Kircher, Fonte nelle, Gruithuisen (über Sonne, Mercur, Venus, Mond), einige