2H. Atmosphärische Elektricität. Referent: Prof. Leonhard Weber in Kiel. Friede. Rosenberger. Die geschichtliche Entwickelung der Theorie der Gewitter. Ber. d. Freien deutschen Hochstiftes zu Frankfurt a. M. 1891, H. 1. ZS. f. phys. u. ehern. Unterr. 4, 201—202, 1890/91 f. Beibl. 15, 139, 1891. Die ursprüngliche aristotelische Auffassung der Gewitter als Explosionserscheinung und die daneben auftretende „Donnerkeil hypothese“, welche letztere von Thomas Cantimpratensis in seinem von Konrad von Meyenberg (1349 bis 1350) übersetzten „De rerum natura“ widerlegt wurde, herrschten bis zu Ende des 17. .Jahr- hunderts, wo noch John Wallis (1698) die Explosionstheorie zur allgemeinen Geltung brachte. Die Erkennung des elektrischen Charakters des Gewitters -wird durch Dr. Wall (1708), Gray (1729) vorbereitet und von Winkler (1748) klar ausgesprochen: „Es scheint demnach, dass die elektrischen Funken, welche durch Kunst erweckt werden, der Materie, dem Wesen und der Er zeugung nach, mit den Blitzen und Donnerstrahlen von einerlei Stärke (soll wohl heissen Art) sind und ihr Unterschied nur in der Stärke und Schwäche ihrer Wirkungen besteht.“ Die experi mentelle Bestätigung erfolgte durch d’Alibard (10. Mai 1752), Delor (18. Mai 1752) und Franklin (19. October 1752). L. Sohncke. Nachträgliches zur Theorie der Luftelektricität. Eine Abwehr. Münch. Sitzber. 20, 89—92 f. Met. ZS. 7, Littber. 86. Beibl. 14, 841. Erwiderung auf die Bemerkung Exner’s im Rep. d. Phys. 25, 743, dass Verf. (Sohncke) selbst das Unzureichende seiner Deductionen fühle. Dem gegenüber hält Verf. voll und ganz an seiner Theorie fest und betrachtet die tägliche und jährliche Periode der Luftelektricität als nothwendige Consequenzen seiner Grund annahmen.