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392 2 G. Niederschläge. Im Mittel der 60 Jahre, 1828 bis 1887, hat Württemberg jährlich 13 Hageltage, welche 10 704 ha, wovon 0,92 Proc. bebautes Land sind, verhageln und einen Schaden von 2 1 / 3 Millionen Mark anrichten. Die procentische Häufigkeit der Hagelfälle in den ein zelnen Monaten beträgt: Juli 34,0 August . . . 18,7 September . . 0,4 April . . Mai . . . Juni. . . 0,4 12,7 30,1 Eine Zunahme der Schäden nach der Gegenwart hin ist nicht zu constatiren. Am meisten betroffen wird der Schwarzwaldkreis, am wenigsten der Jagstkreis. Charakteristisch ist das scharf begrenzte strich weise Auftreten der Hagelfälle und das Innehalten gewisser Zug strassen, deren der Verf. 17 feststellt; die häufigst eingeschlagene geht die Donau entlang. Dabei ist die Bodengestalt von grösstem Einfluss, wie auch westliche Hänge mehr gefährdet sind als öst liche, und hügeliges Terrain mehr als ebenes. Ein Einfluss des Waldes auf die Hagelwetter ist nicht zu merken. K. Singer. Die Schneedecke in Bayern im Winter 1888/89, mit einem Anhang: Uebersicht über Dauer und Höhe der Schnee decke im Winter 1887/88. Beobachtungen der meteorologischen Stationen in Bayern 1889, 11. 140—149, München 1890t. b) Äusser deutsche Länder. J. Hann. lieber die grössten Regenmengen in Oesterreich. Met. ZS. 7, 143—147, 1890. Meteorologische Beobachtungen werden naturgemäss zunächst in den dichter besiedelten, tiefer gelegenen Landestheilen angestellt und erst später und spärlicher auch in bergigen und gebirgigen Gegenden. Aus einem so vertheilten Stationsnetze kann man nun wohl hinsichtlich der Temperaturvertheilung im Lande ein Bild gewinnen, nicht aber von der Regenmenge des ganzen Gebietes. Man darf daher nur mit Vorsicht, und wenn es praktische Zwecke erfordern, Regenkarten entwerfen, die für die Wissenschaft meist nicht genau genug sind. Ein anderer Punkt, der wohl zu beachten ist, ist folgender: man wird eben wegen der ungleichen Vertheilung der Stationen stets die gesammte in einem Lande niederkommende