3. Da diese Böenwolke im Wesentlichen ein Theil einer Cumulusbildung aus einer Masse war, die sonst niederes Wölkchen genannt worden wäre, und da keine Wasserhosen oder eine Ten denz zur Bildung solcher auf der anderen Seite der Wolke, nach dem diese das Schilf überholt hatte, wahrgenommen werden konnten, so ist daraus zu schliessen, dass die Bildung der Wasser hosen einen besonderen aufsteigenden Luftstrom erfordere, der durch eine grössere Leichtigkeit eines Theiles der Wolke verursacht wird; und bei sonst gleichen Umständen muss eine solche Leichtig keit im Allgemeinen wie in diesem Falle an der sonnigen Seite der Wolke gefunden werden und rührt wesentlich von der Wir kung der Sonnenwärme auf die Oberfläche der Wolke, combinirt mit der Leichtigkeit der aufsteigenden Wolkenmassen her. Auf ein Aneroidbarometer schienen die Wasserhosen, auch in ihrer kürzesten Entfernung vom Schilfe, keinen directen Einfluss auszuüben. Auf einen Kanonenschuss folgte nach wenigen Secunden die Auflösung einer Wasserhose; da aber andere verblieben und mehrere neue wenige Minuten später sich bildeten, so dürfte es nur ein zufälliges Zusammentreffen gewesen sein. D. Colladon. Sur une trombe d’eau ascendante. Arch. sc. phys. 24, 97—105, 1890f. Met. ZS. 7, 480, 1890f. Der Verf. beschreibt eine eigentümliche Erscheinung, welche in letzter Zeit öfter an der Schleusenabsperrung der Rhone zu Genf gesehen wurde. Werden eine Anzahl dieser Schleusen her abgelassen, während diejenigen an den Enden offen bleiben, so bildet sich an jedem Ende eine Trombe oder ein Wirbel mit unterer Oeffnung. Etwas höher nimmt sie die Gestalt eines hori zontalen Cylinders an, und diese beiden horizontalen Luftsäulen vereinigen sich in weniger als einer Secunde zu einer sehr langen zusammenhängenden Spindel, deren Breite auf mehr als 1 m Länge nur von etwas weniger als 1 cm bis etwas mehr als 1 dem Durch messer variiren kann. Dieselbe hat eine Bewegung im horizontalen Sinne, indem sie sich dem Wehr bald nähert und bald um mehr als 1 cm von ihm entfernt, weshalb man ihr in Genf den Namen „Wasserschlange“ gegeben hat. Die mittlere Tiefe dieses hori zontalen Cylinders fand Colladon zu 0,50 m mit Schwankungen von wenigen Centimetern. Durch Eintauchen einer ebenen drei eckigen Schaufel bis auf mehr als 4 cm Tiefe wurde derselbe in zwei Theile getheilt. Hineingehaltene Gasröhren, welche an ihrem 24*