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304 2D. Luftdruck und Höhenmessungen. gleichzeitiger Druck- und Temperaturänderungen, letztere bis zu 10° angenommen, Druckabnahmen bis 7 Proc. am Erdboden theo retisch eine Erklärung finden könnten. Dies gilt augenscheinlich auch für die Druckmaxima. Besteht die Luftsäule aus feuchter, nicht gesättigter Luft, so hat man nur in der PoissoN’schen Gleichung den Exponenten durch einen wenig verschiedenen Werth zu ersetzen und es bleiben, wenn beim Uebergange vom ersten indifferenten Gleichgewichts zustände in den zweiten der Dampfdruck sich proportional dem äusseren Drucke ändert, alle vorigen Betrachtungen, abgesehen von den numerischen Rechnungen, in voller Strenge gültig. — Für feuchte, gesättigte Luft benutzt der Verf. die von Reye auf gestellte, näherungsweise geltende Form des Spannungsgesetzes: P_ = ( p' \T'J' deren Exponent « für = 1 Atmosphäre und Werthe von T' zwischen 263° und 303° den RsYE’schen Tabellen entnommen werden kann. Mit Beschränkung auf Gleichgewichtsänderungen bei constant bleibender Temperatur ergiebt sich, dass der Druck an der Erdoberfläche und in der Höhe z in annähernd dem gleichen Verhältnisse zu ihren ursprünglichen Werthen zu- oder abnehmen. Wie die numerische Berechnung zeigt, weichen die zu ein und derselben Höhe z gehörenden Drucke für trockene und gesättigt feuchte Luft nur wenig von einander ab und ebenso die- jenigen Druckabnahmen in der Höhe £, welche einer und derselben Druckverminderung an der Erdoberfläche bis zu 7 Proc. entsprechen. Während bisher über die Ursachen, welche eine Störung des indifferenten Gleichgewichtes einer Luftmasse herbeiführen können, nichts vorausgesetzt wurde, nimmt der Verf. im zweiten Haupt abschnitte der Abhandlung an, dass das Eindringen eines schnell strömenden Luftstromes in einen im indifferenten Gleichgewichts zustände befindlichen Luftbereich am Erdboden Druckverminde rungen von 1 bis 7 Proc. erzeuge. Es muss dabei eine Druck änderung zunächst in derjenigen Höhe z erfolgen, von welcher der Luftstrom sich aufwärts erstreckt. Die Grösse dieser Druckänderung wird als gegeben betrachtet und mit Hülfe derselben durch ganz ähnliche Berechnungen wie im ersten Abschnitte die Dicke, a des Luftstromes und seine Temperatur, Lj in der Höhe z bestimmt. Die Luftsäule, welcher der betrachtete Luftstrom ursprünglich angehörte, mag am Erdboden um eine Anzahl, r Grade, welche zu