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274 2 C. Lufttemperatur und Strahlung. in dem betrachteten Jahrestheile für einzelne Jahre und mehr jährige Mittel, sowie den Gang der Extreme in 25jährigen Mittel- werthen. E. Renoü. Le mois de mai 1890 ä l’observatoire du Pare de Saint-Maur. Froid du 1. juin. C. R. 110, 1127—1128, 1890t- Der Mai hatte auffallend geringen Luftdruck, durchschnittlich Mittags 753,65 mm in 49,38 m Höhe; seit 1757 ist in Paris nur 1856 der gleiche und 1819 ein etwa um 0,2 mm niedrigerer Baro meterstand des Mai beobachtet worden. Die mittlere Temperatur betrug 14,0° und lag 0,7° über dem normalen Mittel. Von den 12 Gewittertagen brachte der letzte (25.) über dem nordwestlichen Theile von Paris starken Hagelfall, während gleichzeitig im Park St. Maur weder Regen noch Hagel zu beobachten war. Am 1. Juni zeigte das beschirmte Minimumthermometer 2,7°, ein anderes Minimumthermometer mit Alkoholfüllung und grüner Kugel, auf Rasen liegend, sank bei Sonnenaufgang bis —3,3°, während der Rasen bereift war. Das Temperaturminimum der Marne betrug dabei um 6 1 /a Uhr früh 17,15°. Reif war im Park St. Maur auch am 10. Juli 1881 beobachtet worden, wobei das beschirmte Minimumthermometer 2,1° zeigte. M. A. Veedee. Sudden rises of temperature. Nature 42, 81, 1890t. In Nature 41, 550 ist erwähnt, dass in Grossbritannien plötz liche und beträchtliche Zunahme der Temperatur häufiger als eben solche Abnahme vorkommt, umgekehrt wie in Indien. Aehnliches ist auch in Nordamerika beobachtet, besonders bei warmen, soge nannten „Chinookwinden“ des Westens. Im Osten sind dieselben nicht bekannt, dort finden sich dagegen die als „Kältewellen“ bezeichneten Abkühlungen. S. A. Hjeltsteöm. Ueber die Leitfähigkeit des Schnees. Öfvers. Svensk. Vet.Ak. Förh. 46, 669—S76, 1889. [Wied. Beibl. 14, 1196—1197, 1890 f. In 1, 11, 21 und 31cm unter der Oberfläche des Schnees befanden sich Thermometer, gegen die Sonnenstrahlung durch eine im Süden befindliche Schneebank geschützt. Aus achttägigen Beobachtungen ergaben sich die folgenden Temperaturmittel: