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Tage über der Lufttemperatur, namentlich das schwarze, am wenig sten das weisse. In der Nacht blieben sie auch etwas höher, als die Lufttemperatur betrug, anscheinend ohne Einfluss der Be wölkung. Es folgen Beobachtungen über locale Temperatur unterschiede, einschliesslich der Strahlungseinflüsse. Im Garten zu Eimsbüttel wurden im Sommer 1885 Thermometer abgelesen, ruhend und geschleudert in der Sonne, geschleudert im jüngst entstandenen Schatten, wo Umgebung und Boden theils kurz vor her, theils noch von der Sonne beschienen wurden, im alten Schatten (seit mehreren Stunden) und in einem fast dauernd beschatteten Winkel. Ueber diese Messungen sowie über diejenigen, welche im Sommer 1872 in Karabagh an der Südküste der Krim statt fanden, werden Zahlen mitgetheilt. Im sonnigen Klima der Krim lag an der Nord- und Westseite des Hauses bei hohem Sonnen stände die Temperatur des D/ 2 m über dem Boden befindlichen Thermometers etwa 2° unter derjenigen der Lufttemperatur ausser halb des Hauses. Beobachtungen, welche im Jahre 1873 im Cen trum und am Rande von Petersburg angestellt wurden, zeigten in der Regel höhere Temperaturen im Inneren der Stadt, namentlich im Sommer, und im durchschnittlichen Betrage von mehr als 1°. Ganz Aehnliches ergaben die vergleichenden Beobachtungen in Eimsbüttel und an der Seewarte (Seemannshaus), bei denen die Temperaturdifferenz dieser beiden am Nord- resp. Südrande des ausgedehnten Häusercomplexes Hamburg-Altona liegenden Stationen deutlich von der Windrichtung abhing. Es wird sodann über ähnliche Untersuchungen von Hann, Hazen, Aitken, Wild, Ssaweljew, Griffith, Gaster, Doberck berichtet, und mit einer Zusammenfassung der Resultate geschlossen. J. Hann. Die Veränderlichkeit der Temperatur in Oesterreich. Wien. Denkschr. 58, 99, 1891. Wien. Anz. 1890, 252—256 f. Auszug Met. ZS. 9, 46—61, 89—100, 1892f. [Naturw. Rundsch, 6, 610—611, 1891f. Die am 1. Dec. 1890 der Wiener Akademie vorgelegte Ab handlung schliesst sich der Reihe von Arbeiten an, welche durch Hann 1875 (Ueber die Veränderlichkeit der Tagestemperatur, diese Ber. 32, 1144—1146, 1876) begonnen und durch andere Forscher (Döring, Kremser, Wahlen, Scott, Knipping) fortgesetzt wurde. Als „Veränderlichkeit“ wird dabei der Unterschied benachbarter Tagesmittel bezeichnet. Im ersten Theile der Abhandlung, welcher