Volltext Seite (XML)
244 2 A. Allgemeines und zusammenfassende Arbeiten. Winden. Die verticale Abnahme der Temperatur beträgt 1° F. im Mittel für 275 feet, diese Zahl sinkt im April und Mai auf 247, sie steigt im November und December auf 307. Vergleicht man die Monatsmittel der Temperaturextreme, so ist im Jahresmittel der Unterschied der Maxima 19,0°, derjenige der Minima 13,8". Die grösste Verschiedenheit der Temperatur von beiden Stationen wurde am 8. Juni 1885 um 2 P mit 28,1° F. beobachtet, während am 18. November desselben Jahres um 8° oben 35,1°, unten 22,2° beobachtet wurden. Bemerkenswerth ist die geringe tägliche Schwan kung auf dem Ben Nevis, welche im Jahresdurchschnitt 2,1° beträgt, im Januar 0,6 und im Sommer 3,4°, während die mittleren täglichen Extreme des Januar um 7,0° F. auseinanderliegen. Die thermische Windrose zeigte, dass der wärmste Wind aus S, der kälteste aus NE kam. Sehr schwierig auszuführen sind die Psychrometerablesungen, weil das „trockene“ Thermometer oftmals nass ist und sogar tiefer steht als das „feuchte“, allerdings kann dann die Luft als mit Feuchtigkeit gesättigt angesehen -werden. Es kommen aber auch Zeiten vor, in welchen die Luftfeuchtigkeit und der Thaupunkt erstaunlich niedrige Werthe haben. Der Luftdruck zeigt auf dem Ben Nevis ein Maximum im Juni, Minimum im Januar, der Unterschied gegen Fort William wechselt zwischen 4,626 inches im März und 4,483 inches im Juli und wächst scheinbar mit der Windstärke, weil der Wind die Luft aus dem Gebäude des Observatoriums heraussaugt. Der tägliche Gang des Luftdruckes hat eine doppelte Schwankung, ein Haupt minimum fällt im Winter auf 6", sonst 5“; ein zweites Minimum im Winter auf 3p, im Sommer auf 7 p, sonst auf 5p; die Maxima fallen im Winter auf 11“ und 9p, im Frühling und Sommer auf 2 p und 9 p , im Herbst auf Mittag und 8p. Im Winter und Herbst ist das abendliche Maximum erheblich grösser, im Frühjahr und Sommer das erste etwas stärker. Der Niederschlag betrug auf dem Gipfel mehr, als irgendwo in Schottland sonst beobachtet ist, nämlich im Jahre 129,47 inches (19,53 im December, 5,66 im April), dagegen in Fort William 77,33 inches. Die grösste Regenmenge an einem Tage war auf dem Ben Nevis 5,34 inches am 12. December 1885. Unter drei bis vier Tagen pflegt einer ohne Regen zu sein, im December unter sechs, im April unter zwei Tagen. Von 10“ bis 9p fällt mehr Niederschlag, als in den übrigen Stunden. Beinahe vier Fünftel des gesammten Niederschlages kam auf cyklonische Perioden.