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messer eine Anzahl von Apparaten angebracht, nämlich Extrem thermometer und Psychrometer für die directe Ablesung, Thermo meter, Hygrometer und Regenmesser mit Registrirvorrichtung, und endlich Thermometer, Windfahne und Schalenkreuze für horizontale und verticale Windgeschwindigkeit mit continuirlicher Fernregi- strirung. Ein Quecksilberbarometer und ein Barograph befinden sich in einem der Laboratorien über der dritten Plattform des Thurmes, Telephon auf der Spitze. Alle Apparate sind von der Firma Richard Freres geliefert und derartig eingerichtet, dass man wöchentlich nur einmal hinaufzusteigen braucht, um die Uhren aufzuziehen und Controlbeobachtungen vorzunehmen. Die Beobachtungen begannen für Wind Mitte Juni 1889, für Temperatur und Druck am 1. Juli, für Feuchtigkeit und Regen im Laufe des Juli. Die Windgeschwindigkeit wurde verglichen mit der am Bureau central meteorologique in 21 m Höhe über dem Boden und in etwa 500 m horizontalem Abstande vom Eiffelthurme gefundenen. Von Mitte Juni bis zum 1. October war die mittlere Windgeschwindigkeit oben 7,05 mps., unten nur 2,24 mps., sie betrug oben in 39 Proc. der Zeit über 8 mps., in 21 Proc. der Zeit über 10 mps. Die Extreme der Geschwindigkeit im täg lichen Gange waren unten 1,6 mps. um 5“ und 3,1 mps. um 1“, dagegen oben 5,4 mps. zwischen 9 und 10“ und 8,8 mps. um 11*, so dass die Beobachtungen des Eiffelthurmes denen der Bergstationen genau entsprechen. Die Temperatur hätte, wenn man 1° Abnahme auf 180 m Höhe rechnet, oben 1,6° niedriger sein müssen als unten. Man verglich sie mit den einigermaassen von der städtischen Einwirkung freien Ablesungen im Pare Saint-Maur. Die Monatsmittel der täglichen Maxima waren stets oben geringer, und zwar um viel mehr als 1,6°; dagegen zeigten nicht bloss die täglichen Minima, sondern zur Nacht zeit auch die absoluten Temperaturen oben höhere Werthe (oft um 5° bis 6°) als unten. Die tägliche Amplitude war beinahe so gering und oft sogar noch kleiner als auf dem Puy-de-Döme in 1470 m Seehöhe, weil hier die Masse des Berges einen Einfluss übt, der beim Eiffelthurm verschwindet. Der jährliche Temperaturgang entsprach dem täglichen, soweit dies aus den Beobachtungen von nur fünf Monaten zu entnehmen ist. Aenderungen des Wetters zeigten sich oben mitunter einige Stunden und einige Tage früher als am Boden. Fortschr. d. Phys. XLVI. 3. Abth. 16