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240 2 A. Allgemeines und zusammenfassende Arbeiten. Wenn auch einzelne Abweichungen auf zeitliche und örtliche Störungen in der Wärmeschichtung der Luft hinweisen, ist doch in diesen Höhen von 900 m (mehr als 400 m über dem Boden) ab die Temperaturabnahme im Grossen constant. Viel grössere Abweichungen finden sich dagegen in den unteren Luftschichten, wie aus den folgenden Zahlen hervorgeht. Dieselben enthalten die Temperaturabnahme zwischen 1244 m und dem Erdboden, ferner die „potentielle Temperatur“ in 1244 m, d. h. diejenige Temperatur, welche eine Luftmasse annehmen würde, wenn sie ohne Wärme abgabe aus dem in 1244 m Seehöhe herrschenden Drucke in den bei 450 m Seehöhe herrschenden gebracht würde, und endlich die Mittel der beobachteten Temperaturen aus München-Sternwarte, Weihenstephan, Landshut, Salzburg mit durchschnittlich 450 m See höhe. «a 7 8'* 9“ 10° 11“ Temperaturabnahme in °C. . . . . . 0,21 0,51 0,67 0,83 1,01 Potentielle Temperatur .... . . . 25,2 25,7 26,1 26,5 26,9 Beobachtete Temperatur . . . . . . 18,6 21,3 23,0 24,7 26,5 12 1” 2 P 3 p Temperaturabnahme in °C. . . • 1,04 1,06 1,12 1,13 Potentielle Temperatur 27,3 27,6 28,0 28,4 Beobachtete Temperatur . . . . 27,0 27,5 28,3 28,8 Wenn die potentielle Temperatur gleich oder kleiner als die beobachtete ist, kann die Luft vom Erdboden auf Kosten ihres eigenen Wärmegehaltes bis 1244 m emporsteigen. Von 11“ an etwa ist hiernach die Luft bis zu 1244 ui hinauf in den Kreislauf der vom Boden ausgehenden und zu ihm zurückkehrenden verticalen Strömungen einbezogen gewesen. Vorher waren die Luftmassen am Boden viel zu kalt dazu, während der Nacht wahrscheinlich schon kälter am Boden, als in 1244 m Höhe. Betrachtet man dagegen die dem Einflüsse des Bodens keines wegs entzogenen Hochstationen, so sind an ihnen die Temperatur änderungen der freien Atmosphäre nur wenig ansgedrückt. Sowohl in Wendelsteinhaus als in Hohenpeissenberg war es früh Morgens kälter, am Tage aber wärmer, als in gleicher Höhe der freien Atmosphäre. A. Angot. Les observations raeteorologiques de la Tour Eifl’el. La Nature 18, 117—119, 1890f. Auf dem Gipfel des Eiftelthurmes in 300 m Höhe über dem Boden und 336 m Seehöhe ist auf einer Plattform von 1,60 m Durch-