Lang. Erk u. Finstf.bwalder. 237 temperatur in die Reductionsrechnung einfährt oder (c) gar nur diese Reduction für den mittleren Luftdruck berechnet und gleich zeitig jedem beliebigen Luftdruck hinzufügt. Da es zur Unter suchung von Erscheinungen mit actuellem Interesse unvermeidlich ist, die täglichen Wetterberichte verschiedener Centralstellen zu combiniren, so wäre es eine dankbare Aufgabe meteorologischer Conferenzen, eine bessere Uebereinstimmung in der Reduction durch zuführen. Mit den gewöhnlichen Wetterkarten allein lässt sich bei wenig ausgesprochener Luftdruckvertheilung der Weg eines Ballons weder vorausbestimmen noch nachträglich scharf begründen. Dies ist dagegen recht wohl ausführbar, sobald man genaue Reduction aller Beobachtungen durchführt. Zugleich ergab im vor liegenden Falle die Bearbeitung des .Materials in Betreff der Nach mittags und Abends am 19. Juni aufgetretenen Gewitter, dass unter Voraussetzung eines hinreichend dichten Beobachtungsnetzes auch Gewitter sehr geringer Erstreckung ein Kreisen um ein Depressions centrum können erkennen lassen. Wärmegewitter als solche existiren wahrscheinlich überhaupt nicht, sondern der sonst mitunter erwähnte Unterschied derselben gegen die Wirbelgewitter ist nur quantitativ, aber nicht qualitativ. Die Beobachtungen der vorerwähnten Stationen mit vollständiger Reduction werden für die vollen Stunden von 8“ bis 3 P am 19. Juni 1889 in Tabellen, sowie für die Zeiten 8“, 11“, 2'' auch in synop tischen Karten mitgetheilt, um eine bequeme Verarbeitung im Zusammenhänge mit dem später von anderer Seite zu veröffent lichenden, im Ballon gewonnenen Material zu ermöglichen. F. Ebk und S. Finsterwaldes. Die Fahrt des Ballons „Herder“ am 10. Juli 1889. Erster Jahresber. des Münch. Ver. f. Luftschiff. (A.-V.), 1890f. ZS. f. Luftschiff. 10, 18—24, 1891 f. [Peterm. Mitth. 38, 17—19, 1892t- Diese erste \ ereinsfahrt des Münchener Vereins wurde am ganannten Tage von Hauptmann Beug, Premierlieutenant Kollmann und Prof. Vogel in dem von Sigsfeld gehörigen Ballon unter nommen und vorwiegend für wissenschaftliche Zwecke ausgenutzt. Um 8“ 55' begann die Fahrt von München aus und stieg in der ersten Viertelstunde bis 1244 m Höhe; über dem Perlacher Forst senkte der Ballon sich plötzlich um beinahe 400 m, stieg dann in regelmässig verlaufender Bewegung bis 2888 in. Die Landung erfolgte nach einer Fahrt von 3 Stunden 27 Minuten bei Grünthal, nachdem