232 2 A. Allgemeines und zusammenfassende Arbeiten. bis 1880 für jeden Monat der Jahre 1851 bis 1890 nach Beob achtungen in München (Sternwarte) und Bayreuth, sowie graphische Darstellung der monatlichen Niederschlagshöhen 1861 bis 1890 von denselben Stationen. K. Prohaska. Der Wettersturz vom 12. zum 13. Juli 1890 in den Ostalpen. Met. ZS. 7, 455—457, 1890 t. Auf Grund der Berichte von etwa 300 Gewitterstationen wird geschildert, wie eine Depression mit durchschnittlich 753 mm Druck vom 12. zum 13. Juli an der Südseite der Alpen vom Golf von Genua bis Kroatien wanderte und in den österreichischen Alpen provinzen starke Gewitter mit beträchtlichem Niederschlag hervor rief. Cumuli, Nimbi, sowie auch die ersten, einander rasch folgenden Gewitter kamen aus SW. Die Hauptstärke der Gewitter fiel mit dem Einbrechen einer unteren, lebhaften West- resp. Nordwest strömung zusammen, während in 2500m Höhe Wind und Wolken immer noch rasch aus SW zogen Man kann hiernach entweder einen grossen, von W nach E mit dem Unterwinde fortschreitenden Gewitter zug annehmen, wobei freilich die Fortpflanzungsgeschwindigkeit sehr bedeutend erscheint, oder viele kleine Einzelgewitter, welche nur kurze Strecken von SW nach NE durchlaufen hätten. Beide Auffassungen sind mit den zahlreichen, in Wetterkarten eingetragenen Beobachtungen vereinbar. Die Nachtgewitter waren ungewöhnlich blitzreich, in Kornat (oberes Gailthal) zählte der Beobachter in 38 Minuten über 1000 Blitze. Daselbst wurde am 12. Juli 118 mm Niederschlag gemessen, davon 64 mm in kaum 8 Minuten. Aus der Betrachtung der Isobaren ergiebt sich, dass am 12. Juli das Gleichgewicht der Luft auch in verticaler Richtung gestört war; dieser Umstand dürfte für die Stärke der Gewitter und Niederschläge von Wichtigkeit gewesen sein. Paul Perlewitz. Ueber den Einfluss der Stadt Berlin auf deren klimatische Verhältnisse. Das Wetter 7, 97—109, 1890 t- [Met. ZS. 7, [76—77], 1890 t- Es wurden die Beobachtungsergebnisse des Jahres 1889 von zwei Aussen- und drei Innenstationen mit einander verglichen, näm lich von Blankenburg (Bl), 10 km nördlich von Berlin auf dem Hofe des zu den Berliner Rieselfeldern gehörenden Gutes Blanken-