222 2 A. Allgemeines und zusammenfassende Arbeiten. zu erzeugen. Insbesondere liegt auch wegen der frei werdenden Condensationswärme die Temperatur des Gemisches über dem Mittel der vorher dagewesenen Einzeltemperaturen. Eine sichere und begründete Herleitung für die Entstehung des Niederschlages lieferte die mechanische Wärmetheorie, indem man sie zunächst auf die Föhnerscheinungen und dann auf jede aufwärts gerichtete Luft bewegung anwendete. Während der Föhn die Luftmassen am Gebirge hinauf und auf der Leeseite sogleich wieder hinabführt, treten die Wärmeaufnahme von aussen und die Wärmeabgabe nach aussen vollkommen in den Hintergrund, und die herabgeflossene Föhnluft hat diejenige Wärme und Trockenheit, welche der Conden- sation beim Emporsteigen entstammen. Dagegen findet bei dem Luftaustausch zwischen Cyklonen und Anticyklonen oftmals kräftige Wärmeabgabe nach oder von aussen auf dem Wege der Strahlung statt, und so kommt es, dass namentlich im Winter die Anti- cvklonengebiete am Boden starke Kälte und weiter hinauf die sogenannte Temperaturumkehr zeigen. G. Hellmann. Die Anfänge der meteorologischen Beobachtungen und Instrumente. Himmel u. Erde 2, 114—125, 172—181, 1890 f. Met. ZS. 7, [45], 18901. Ann. d. Hydr. 18, 78—80, 1890 f. Drei Perioden werden in der Entwickelungsgeschichte der meteorologischen Beobachtungen unterschieden. Die erste reicht von den Anfängen menschlicher Cultur bis etwa zur Alitte des 15. Jahrhunderts; sie bietet nur vereinzelte und ohne Regelmässig keit angestellte Beobachtungen. Die zweite enthält systematische Beobachtungen, welche ein- oder mehrmals täglich stattfanden, wäh rend die dritte, um die Mitte des 17. Jahrhunderts beginnende Periode durch die Anwendung von Apparaten gekennzeichnet ist. Mit den Anfängen dieser Periode der instrumentellen Meteorologie beschäftigt sich die Arbeit von Hellmann. Das erste regelmässige Wetterjournal ist nicht, wie man nach A. v. Humboldt gewöhnlich annahm, durch Chr. Columbus geführt worden, welcher nur gelegentliche Aufzeichnungen machte, sondern wahrscheinlich um die Mitte des 15. Jahrhunderts in Italien. Etwas später, zu Anfang des 16. Jahrhunderts, fanden in Deutschland die ersten derartigen Aufzeichnungen durch den Nürnberger Geist lichen Johann Werner statt, von denen aber nur ein Theil ver öffentlicht und erhalten wurde. Wirkliche tägliche Notirungen über