158 1 D. Die Sonne. ergiebt im Allgemeinen eine sehr gute Uebereinstimmung beider Methoden, jedoch zeigen die Photographien eine im Allgemeinen grössere Ausdehnung der Flecken als die Zeichnungen. Auf fallende Abweichungen sind auf Verschiedenheit der Aufnahme zeiten bei schnell veränderlichen Fleckengruppen und auf beson dere Wetterverhältnisse zurückzuführen. Anders verhält es sich bei den Fackeln. Hier zeigen sich fast durchgehends enorme Differenzen zwischen Zeichnungen und Photographien. Hier giebt Perry den Zeichnungen ganz bestimmt den Vorzug, weil diese die Fackeln verschiedener auf einander folgender Tage wiederzuerkennen gestatten, was bei den Photographien fast nie möglich ist. Zum Schlüsse verwahrt sich Perry gegen eine einseitige Parteinahme für die Zeichnung, glaubt aber, dass wir unsere Kenntniss der Sonnenphotosphäre durch einen vollständigen und ausdauernden Gebrauch des Zeichenstiftes mehr fördern können, als durch irgend eine andere Methode der Sonnenabbildung. Pt». De la Baume Pluvinel. Note sommaire sur l’observation de l’eclipse totale de soleil du 22 decembre 1889. C. B. 110, 333—335f. Bef.: Nature 41, 428. [Naturw. Rdsch. 5, 164. Mein. Spettr. 19, 19. Der Verf. hat photographische Aufnahmen der Finsterniss von der Insel Royale, 50km nördlich von Cayenne, aus gemacht. Die Corona war wenig ausgedehnt und lichtschwach; sie zeigte im Allgemeinen dasselbe Aussehen wie bei der Finsterniss vom 1. Jan. 1889. Das Aussehen der Coronastrahlen, besonders ihre Krümmung an den Polen, scheint das Vorhandensein von Strö mungen zu beweisen, deren Materie zwei Kräften ausgesetzt ist: einer Wurf kraft senkrecht zur Sonnenkugel und einer Centrifugal kraft in Folge der Sonnenrotation. Pm. Tacchini. Süll’ eclisse totale di Sole del 22 dicembre 1889. Mem. Spettr. 19, 93f. Bend. R. Acc. dei Lincei (4) 6 [2], 14. Bef.: Naturw. Bdsch. 5, 511. Die Form der Corona ist zur Zeit der Fleekenminima eine andere als um die Zeit der Maxitna. Dort sind nämlich die Strahlen der Corona bei den Polen klein, viel höher beim Aequator und noch mehr entwickelt in mittleren Breiten. Zur Zeit der Maxima sind Unterschiede dieser Art gering. Aehnliche Differenzen zeigt aber die Vertheilung der Protuberanzen zur Zeit der Minima