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102 1B. Planeten und Monde. kommen. Das Spectrum zeigt Streiten bei 656 (bei C), 649,5, 628 a, 594,5 bis 592 (bei D), 580 bis 570 (gegen Violett verwaschen, Ö), 524,8 und 507 bis 500, die mit telluriscben Banden übereinstimmen. Im Blau und Violett findet eine starke allgemeine Absorption statt. Dem Jupiter eigenthümlich ist das Absorptions band im Roth mit der Wellenlänge 617,9 fig; sein Ursprung ist unbekannt. Auf den Aequatorstreifen des Jupiter ist die Absorp tion, wie aus der Verbreiterung und Verstärkung der Spectral- bänder folgt, kräftiger, das Sonnenlicht wird dort also in grösserer Tiefe reflectirt, die Streifen sind als Lücken in der V olkenschicht um den Planeten zu betrachten. Die rothbraune Färbung der dunklen Partien und Streifen ist ebenfalls eine Folge der Absorption. Die innere Jupiterwärme hat wahrscheinlich noch ziemlich bedeutende Wirkung auf die Oberfläche. Locale Erwär mungen der letzteren veranlassen die Auflösung der darüber lagernden Wolken, es entsteht für uns ein dunkler (rother) Fleck. Es ist unwahrscheinlich, dass die Jupiteroberfläche, wie Manche annehmen, noch rothglühend sei. — Auch im Spectrum der Jupiter- monde hat Vogel das Absorptionsband im Roth gefunden; diese Körper haben also physisch viele Verwandtschaft zu ihrem Haupt planeten. Saturn. Die Beschaffenheit des Saturn ist dieselbe wie die des Jupiter. Äusser den stärksten FitAUNHOFEB’schen Linien treten noch tellurische Absorptionsbänder, sowie das Band bei 618 uft auf; letzteres ist noch stärker als beim Jupiter. Wie bei diesem, ist auch auf dem Saturn die Absorption in dem dunklen Aequator streifen vermehrt. Im Spectrum des Ringes fehlt das Band 618, somit auch die atmosphärische Umhüllung. Bekanntlich hat die theoretische Untersuchung als Bedingung der Stabilität des Ringes ergeben, dass er aus kleinen Körperchen, Miniaturmonden, sich zusammensetzen muss, die ihre Bahnen um den Saturn vollständig beschreiben. Uranus. Der Uranusäquator steht fast senkrecht zur Ekliptik und fällt nahe zusammen mit der Ebene der Trabantenbahnen. Aequatorstreifen wurden in Nizza gesehen. Das Spectrum ist ver- hältnissmässig leicht zu beobachten. Die FuAUNHOFER’schen Linien C, £, F sind schwach angedeutet, im Uebrigen ist das Spectrum ganz eigenartig und zeigt Streifen bei 618, 596, 574, 543, letzteres der dunkelste Streifen. Das Band im Roth ist das gleiche wie bei Jupiter und Saturn; über die drei anderen lässt sich nichts sagen.