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98 1B. Planeten und Monde. bahnen in fast unveränderlicher Neigung gegen den Saturnäquator sich mit gleichförmiger Knotengeschwindigkeit auf diesen fort bewegen, wenn die Störung vorwiegend durch die Abplattung des Saturn bewirkt wird; dies letztere gilt aber für die inneren fünf Saturnsmonde sehr nahe. Die Knotenbewegung der Tethys beträgt bei einer Bahnneigung von 65,1' jährlich — 72,8°, bei Rhea sind die Zahlen entsprechend — 10,2° und 20,5'. Es zeigt sich als nicht ausgeschlossen, dass neben der Wirkung der Abplattung des Saturn und den Störungen der anderen Trabanten auch der Einfluss des Saturnringes bei jenen Knotenbewegungen eine Rolle spielt; doch sind hierüber noch weitere Untersuchungen erforderlich. H. Stbüve. Vorläufige Resultate... Zweite Mittheilung: Ueber die Bahnen von Mimas und Enceladus. Astr. Nachr. 125, 97—118t- Ref.: Observ. 13, 330. Der Saturnmond Mimas ist im Jahre 1888 5 mal, 1889 22mal, immer unter günstigen Umständen, beobachtet worden. Die Neigung seiner Bahnebene ist 1°26', bezogen auf den Saturn äquator, seine Excentricität 0,016. Der Knoten (ß) verschiebt sich, wie auch Vergleichungen mit Beobachtungen von Hall 1876 bestätigen, jährlich um — 365,5°, das Perihel um etwa den gleichen Betrag in positiver Richtung. Ein interessantes Problem bietet eine in der mittleren Bewegung (n) des Mimas nachweisbare Beschleunigung, wodurch der Trabant stets zu grosse Längen (Z) erreicht. Das Umgekehrte findet zur Zeit für Tethys statt und ist in gegenseitigen Störungen dieser Trabanten begründet. Da nämlich die Differenz 4 m, — 2 m jährlich — — 434,6° und die Summe der Knoten Verschiebungen bei beiden Satelliten zKJ-ßzIlß — — 437° ist, so wird eine Störung, welche von dem Winkel W= 4«! — 2 m — z/(0 Öj) abhängt, eine sehr lange Periode haben und sehr starke Beträge erreichen. Es entsteht, wenn man auf Glieder höherer Ordnung keine Rücksicht nimmt, eine Libration, eine Ortsveränderung nach dem Princip der Pendelschwingungen. Um dieselbe numerisch genau zu bestimmen, benutzt Struve Beobachtungen des Mimas von Herschel (1789), Lassell (1847 bis 1856), Marth (1864), Newcomb, Hall und Holden (1876), Hall (1882 bis 1886) und seine eigenen, für die Tethys ausser dem noch solche von Lamont (1836), Jacob (1856 bis 1858), W. Meyer (1881). So erhält er: Periode der Libration = 68 Jahre, Schwankung in Länge i 44° für Mimas und 2,5° für