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44 11. Fortpflanzung des Lichtes, Spiegelung und Brechung. fache physikalische Bedeutung besitzt. Bezeichnet nämlich der Brechungsindex die Zeit, in welcher ein Lichtstrahl eine bestimmte Schicht eines Stoffes durchsetzt, wenn man zur Einheit die Zeit wählt, welche er zum Durcheilen der gleichen Strecke im luftleeren Raume nöthig hat, so giebt (,u — 1) den entsprechenden Zeitverlust an, und es liegt nahe, diesen Zeitverlust für verschiedene Stoffe, unabhängig von der Natur der Materie, proportional zu setzen dem Bruchtheil der Raumeinheit, welcher von Materie erfüllt ist. That- sächlich erweisen sich die Quotienten — y- nicht weniger con- stant, als die auf die p 2 -Formel bezogenen Werthe, wie sich aus der beigefügten Tabelle ergiebt. Im Mittel erhält man für diesen Quotienten für H a den Werth 2,085, für Natriumlicht 2,073. Ein Versuch, mit Hülfe dieser Werthe den Brechungsindex aus Dichte und Moleculargewicht zu berechnen, giebt überraschend gute Re sultate. Die Thatsache, dass die sowohl mit der fi 2 -Formel als mit der u-Formel berechneten Quotienten constant, also von der Temperatur unabhängig sind, erklärt sich daraus, dass nach neueren Versuchen die LoRENz’sche Constante fast allgemein mit wachsender Tempe ratur etwas zunimmt, während dies auch, wie der Verf. früher gezeigt hat, für die Grösse SnC der Fall ist, so dass der Quotient beider wieder eine absolut constante Grösse ist. Schliesslich bestimmt der Verf. dieselben Quotienten auch noch für eine Anzahl von Stoffen mit Doppelbindungen und findet, dass mit wachsender Zahl der Doppelbindungen die Constante 2? n C m / fi 2 — 1 \ d \ ft 3 -|" 2 / abnimmt. G-lch. G. Tammann. lieber die Aenderung der Brechungscoefficienten bei der Neutralisation, der Bildung und Verdünnung von Lösungen. ZS. f. phys. Chem. 21, 537—544, 1896. Zur Lösung der vorliegenden Aufgabe muss der Einfluss des Druckes auf den Brechungscoefficienten des Lösungsmittels bekannt n — 1 sein. Bei niederen Drucken fand Quincke die Beziehung — — = const., oder, wenn man d = setzt, (n — 1)® = const.: hieraus v ersieht sich durch Differentiation: