32 11- Fortpflanzung des Lichtes, Spiegelung und Brechung. 535 fifi ausgeführt, und zwar bei drei verschiedenen Lagen der Polarisationsebene (Azimut 0°, 45°, 90°). Die Abweichungen von den theoretischen Werthen sind meist ganz gering und übersteigen nur selten 1 bis 2 Proc., während sie ohne Anwendung des Nicols bis zu mehr als 20 Proc. anstiegen. Die Messungergebnisse dürfen als neue Bestätigung der FßESNEn’schen Formeln aufgefasst werden, gleichzeitig aber auch als ein Beweis für die Brauchbarkeit des bei den Beobachtungen verwendeten rotirenden Sectors zur mess baren Abschwächung des Lichtes. Die Untersuchungen sind in den Räumen und mit den Hülfsmitteln der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt zu Charlottenburg ausgeführt worden. Glch. A. J. Moses u. E. Weinschenk. Ueber eine einfache Vorrichtung zur Messung des Brechungsexponenten kleiner Krystalle mittels der Totalreflexion. ZS. f. Kryst. 26, 150—155, 1896. Der recht einfache und handliche Apparat, der für den Preis von 25 Mk. von Böhm u. Wiedemann in München zum FüESs’schen Goniometer Nr. 2 passend bezogen werden kann, besteht der Haupt sache nach aus einem verticalen Stativ, welches in das Goniometer tischchen eingesetzt werden kann. Daran gleitet ein horizontaler Arm, der beliebig festzuklemmen ist, und dieser trägt wieder einen verticalen, in seinem Lager drehbaren Arm, welcher mit zwei ebenen Flächen zum Aufkitten von Krystallen versehen ist. Unter diesen Arm wird ein Gefäss mit stark brechender Flüssigkeit (a - Monobromnaphtalin , THOULET’sche Lösung, RoHEBAcn’sche Lösung etc.) geschoben, das von einem an die Säule des Beob achtungsfernrohres angeschraubten Träger gehalten wird. Das Ganze ist durch einen cylindrischen Kasten, der äusser den zur Beobachtung dienenden Oefinungen noch ein Thermometer trägt, vor Temperaturschwankungen geschützt. Auf die beiden ebenen Flächen des Krystallträgers wird nun der zu untersuchende Krystall und noch ein Controlkrystall gekittet. Da nämlich der Brechungsindex der Flüssigkeit, welche bei der Methode der Totalreflexion angewendet wird, von der Temperatur, der Reinheit etc. stark abhängt und sich während der Beobachtung selbst schon merklich verändern kann, so ist es am einfachsten, den Brechungsexponenten des zu untersuchenden Minerales auf denjenigen eines anderen zu beziehen, der sehr genau bekannt ist, z. B. des Flussspaths. Man hat dann nur die Winkel der Totalreflexion für das zu untersuchende Mineral und das Controlmineral, 2i und