Messungen soll deshalb das Gefäss mit dem ruhenden Quecksilber durch einen Heber mit einem zweiten, Quecksilber und Schwefel säure enthaltenden Gefässe verbunden sein, aus welchem die Potentialdifferenz entnommen wird. Bei Anwendung verschiedener tropfender Flüssigkeiten unter sonst gleichen Versuchsbedingungen besassen die beobachteten Potentialdilferenzen verschiedene Werthe, woraus folgt, dass die tropfende Elektrode auch nicht annähernd das Potential des Elektrolyten annimmt. Wurde andererseits der Elektrolyt variirt (wobei der Verf. theilweise die Hülfselektrode Cu | Cu S O 4 benutzte), so ergaben die Messungen mit grosser Wahrscheinlichkeit, dass die durch Tropfelektroden gemessenen Potentialdilferenzen hauptsächlich den Werth von reinem, tropfen dem Quecksilber gegen den Elektrolyten darstellen. Aus diesem —* —* Grunde ist Hg | Elektrolyt und nicht wie bisher Elektrolyt | Hg für die Richtung der Potentialdifferenz zu setzen. Auch im Capillarelektrometer muss sich im polarisirten Zustande der Sprung am capillaren Meniscus befinden. Die Methode, Tropfelektroden in Elektrolyte tropfen zu lassen, ist sonach zur Messung einzelner Potentialdilferenzen kaum von Werth. Für Elektrolyte, welche das ruhende Quecksilber nicht stark beeinflussen, giebt sie annähernd richtige Resultate für Hg | Elektrolyt; wo das nicht der Fall ist, wie bei der Salzsäure, sind die Ergebnisse unrichtig. Die Thatsachen sprechen gegen die Doppelschichtentheorie von von Helmholtz und für die chemische Anschauungsweise, widersprechen allerdings auch nicht Luggin’s Auflassung (s. diese Ber. 51 [2], 694, 1895). Bgr. H. Kauffmann. Ueber das Verhalten von Mittelleitern. ZS. f. Elektrocliem. 3, 237—239, 1896 f. Die geringfügige Einwirkung, welche isolirte Metallleiter auf die Stromlinien eines den Elektrolyten durchfliessenden Stromes ausüben, rühren in dem Falle, dass der Elektrolyt ein anderes Kation enthält, als das Metall der Mittelleiter ist, davon her, dass keine Constanz des Potentials zwischen Elektrolyt und Mittelleiter längs der Oberfläche des letzteren eintritt, wodurch secundäre Ströme entstehen, die sich in irgend einer Weise mit den primären com- biniren und so den Anschein erwecken, als ob die anziehende Kraft des Mittelleiters sehr herabdrückt bezw. Null geworden sei. Wenn dagegen das Metall des Mittelleiters zugleich Kation des Elektrolyten ist, so treten ziemlich beträchtliche stromanziehende Kräfte auf, deren