elektroden verschwindet. Um die Erscheinung an den beiden Elektroden gesondert verfolgen zu können, wurde die eine sehr klein, die andere 100- bis 300 mal so gross gewählt. Die Polari- sation tritt dann nur an der kleinen Elektrode auf, während der Zustand der grösseren ungeändert bleibt. Zur Messung der elektro motorischen Kraft der Polarisation diente ein Capillarelektrometer, dessen Meniscus bei Untersuchung der kathodischen Depolarisation mit der kleinen Elektrode, bei Untersuchung der anodischen De polarisation mit der grossen Elektrode verbunden war, wodurch bewirkt wurde, dass der Meniscus sich beide Male in demselben Sinne bewegte. Die zur Polarisation dienende Spannung betrug etwas mehr als 0,2 V., als Maass für die Geschwindigkeit der Depolarisation diente die Zeit, während welcher die Polarisation von 0,2 V. auf 0,1 V. gesunken war. Beobachtungen an Queck silberelektroden in 0,05 »-Lösungen von Schwefelsäure, Magnesium sulfat, -nitrat, Natriumnitrat, -carbonat, -hydroxyd, -acetat, -Chlorid, -jodid und -bromid, an Platinelektroden in Lösungen der genannten Natriumsalze und in Salzsäurelösungen führten zu folgenden Resul taten : 1. Die Grösse der polarisirten Elektrode hat, so lange sie gegen die andere Elektrode gering bleibt, keinen Einfluss auf die Depolarisation. 2. Die Geschwindigkeit der Depolarisation nimmt mit zuneh mender Dauer der vorangehenden Polarisation ab. 3. Bei ungeänderter Dauer der Polarisation nimmt die Ge schwindigkeit der Depolarisation mit wachsender Temperatur zu. 4. Löst man in dem Elektrolyten ein Salz auf, dessen Säure mit der des Elektrolyten übereinstimmt und dessen Basis das Metall der Elektroden ist, so wird die Geschwindigkeit der katho dischen Depolarisation erhöht. 5. Die Depolarisationsgeschwindigkeit von Platinelektroden ist mit einer sogleich zu erwähnenden Einschränkung geringer als die jenige von Quecksilberelektroden in den nämlichen Elektrolyten. 6. In Lösungen von Natriumhydroxyd, -carbonat, -bromid und -jodid haben Quecksilberelektroden und in Lösungen von Natrium hydroxyd und -carbonat haben Platinelektroden nahezu gleiche Depolarisationsgeschwindigkeiten für kathodische Polarisationen. 7. In allen untersuchten Fällen verschwindet die anodische Polarisation langsamer als die kathodische. Die Verff. erklären die Beobachtungsergebnisse mittels der