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Buckerer. Danneel. Küster. Wiedeburg. Richarz u. Lonnes. 539 Gleichung wird allerdings noch auf Grund weiterer Versuche eine Erweiterung erfahren müssen. Wegen der Einzelheiten muss auf die Abhandlung verwiesen werden. Franz Richarz u. Carl Lonnes, lieber Convectionsströme. ZS. f. phys. Chem. 20, 145—158, 1896 f. Zur Erklärung der dauernden galvanischen Ströme in ange säuertem Wasser, welche durch elektromotorische Kräfte hervor gerufen werden, die kleiner als etwa 1,5 Daniell sind, die also keine sichtbare elektrolytische Zerlegung bewirken, nimmt v. Helmholtz an, dass der elektrisch neutrale, in der Flüssigkeit gelöste Sauerstoff eine stärkere Anziehung zu — Elektricität besitzt, sich deshalb an der negativ geladenen Kathode mit dieser Elektricität sättigt und sich dann entweder mit (II -(-) vereinigt, oder als Anion wieder zur Anode wandert, während gleichzeitig an derselben eine Molekel von (—O—) sich neutralisirt. Wandert von der Anode zur Kathode durch Diffusion so viel gelöster Sauerstoff, als durch den Strom als Anion von der Kathode zur Anode geführt wird, so entsteht ein stationärer Strom, der Convectionsstrom. Bei der Entstehung von Wasser ist ein sichtbares Product der Convectionsströme an der Kathode nicht nachweisbar. Da aber der Reduction des Sauerstoffs zu Wasser diejenige zu Wasserstoffsuperoxyd vorausgeht, so ver suchten die Verff, dieses Product an der Kathode nachzuweisen, was ihnen mittels einer Lösung von Titansäure in 70proc. Schwefel säure gelang. Die quantitative Bestimmung wurde durch Titriren mit überschüssigem n-Kaliumpermanganat, Ausscheiden von Jod durch den Ueberschuss und Zurücktitriren mit unterschweflig saurem Natron ausgeführt. Ohne Strom wurde bei H-beladenen Elek troden aus Platin oder Gold kein Wasserstoffsuperoxyd gebildet. Waren die Elektroden, die aus Gold, Platin oder Palladium be standen, vor dem Versuch ausgeglüht, so wurde jedesmal nur ein Bruchtheil derjenigen Menge Wasserstoffsuperoxyd gebildet, welche hätte gebildet werden müssen, wenn der ganze Convectionsstrom (dessen Intensität galvanometrisch gemessen wurde) zur Bildung verwendet worden wäre. War die Elektrode dagegen nicht aus- ffeslüht. sondern bereits mit Wasserstoff beladen, so nahm die ver- hältnissmässige Menge Wasserstoffsuperoxyd zu und erreichte 8 / 9 der berechneten Menge, als ein Platinblech angewendet wurde, welches zuvor durch längeren Stromschluss mit Wasserstoff völlig beladen war. — Weitere Versuche betreffen den Einfluss verschieden