400 25. Allgemeine Theorie der Elektricität und des Magnetismus. trische Brechungsexponent sowohl als der Absorptionsindex mit zunehmender Leitungsfähigkeit wachsen. Der letztere nimmt ausser dem fast proportional der Schwingungsdauer der Wellen zu und ist bei gleicher Leitungsfähigkeit der Dielektricitätsconstante nahe umgekehrt proportional. Die theoretische Untersuchung der Reflexion an der Grenze zweier verschiedener, die Drähte umgebender Medien liefert die Möglichkeit, die absolute Phasenänderung an absorbirenden Sub stanzen experimentell zu bestimmen. Wird eine Brücke im Inneren der Flüssigkeit verschoben, wäh rend eine andere ausserhalb festliegt, so zeigt die Rechnung, dass die successiven Knoten im Abstande von ’/ 2 Wellenlänge auf einander folgen, falls der Flüssigkeitsanfang in einer Knotenentfernung von der ersten Brücke liegt. Die Wellenlänge lässt sich also durch Verschieben der zweiten Brücke bei dieser Anordnung bestimmen; dagegen ist die Lage des ersten in die Flüssigkeit fallenden Bauches in sehr complicirter Weise von Leitungsfähigkeit und Brücken länge abhängig. Ausführlich geht Verf. dann ein auf die Anzahl der bei ver schiedener Leitungsfähigkeit noch beobachtbaren Knoten und Bäuche. Aus den Versuchswerthen, die er dafür angiebt, schliesst er auf die Empfindlichkeit des von ihm verwendeten Indicators, einer Zehnder’- schen Röhre. Dass die Rechnung für wässerige Lösungen von sehr verschiedener Leitungsfähigkeit den gleichen Werth der Empfind lichkeit ergiebt, spricht dafür, dass für die Absorption der ange wandten schnellen Schwingungen in der That, wie es die Theorie voraussetzt, nur die mit langsamen Wechselströmen gemessene Leitungsfähigkeit maassgebend ist. Schliesslich wird der Fall der Dispersion und anomalen Absorp tion erörtert. Zur Bestimmung des Absorptionscoefficienten einer anomalen Substanz ermittelt Verf. diejenige wässerige Lösung, welche für die betreffende Wellenlänge mit der untersuchten Sub stanz scheinbar gleiche Absorption zeigt. Die Theorie zeigt, dass die Gleichsetzung der beiden Indices in diesem Falle streng nur gestattet ist, wenn beide Substanzen auch gleichen Brechungs index besitzen, oder wenn die zeitliche Dämpfung der Schwingungen verschwindend klein ist. Für den Fall, dass dies nicht streng zutrifft, wird zur Berechnung der Coefficienten ein successives Näherungsverfahren angegeben und an vier Beispielen durchgeführt. C. Br.