spricht. Auch die Dispersion ist bei ihnen deutlich merkbar und ebenfalls anomal, d. h. mit zunehmender Wellenlänge wächst der Brechungsexponent, und es ist ihre Dielektricitätsconstante für lang same Schwingungen grösser, als das Quadrat ihres elektrischen Brechungsexponenten für sehr schnelle Wechselzahlen. Für Wasser dagegen wird in Uebereinstimmung mit anderen Beobachtern das Fehlen einer merklichen elektrischen Dispersion in dem bisher der Beobachtung zugänglichen Gebiete bestätigt. Verf. schliesst aus diesem Verhalten, dass die Grundschwin gungen der complicirter aufgebauten Molecüle, wie sie für die anomalen Substanzen charakteristisch sind, eine Periode besitzen, die mit derjenigen der angewandten elektrischen Oscillationen ver gleichbar ist, während das Wasser bei der Einfachheit seines Molecül- baues eine bei Weitem höhere Schwingungszahl besitzt. Doch muss durch weiter ausgedehnte Versuchsreihen noch aufgeklärt werden, weshalb dann andere Kohlenwasserstoffe z. B. solche Anomalien nicht zeigen. C. Br. P. Drude. Elektrische Anomalie und chemische Constitution. Leipz. Ber. 1896, 431—435, 1897. Die Arbeit behandelt die schon im oben referirten Aufsatze besprochene Beziehung zwischen Constitution und anomaler Brechung und Absorption für elektrische Wellen. Ihr Inhalt deckt sich im Wesentlichen mit dem dort im kürzeren Auszuge gegebenen. Verf. fasst hier seine Resultate folgendermaassen zusammen: „Die elek trische Anomalie ist durch das Auftreten gewisser Atomgruppen im Molecül bedingt. Als solche hat sich bisher mit Sicherheit die Hydroxylgruppe OH nachweisen lassen durch Berücksichtigung des Umstandes, dass die Alkohole (abgesehen vom Methylalkohol, für den elektrische Anomalie wegen seines geringeren Molecular- gewichtes erst für Schwingungen auftritt, die schneller als die benutzten sind), Fettsäuren und Phenol elektrische Anomalie be sitzen, die Aether, Ketone, Aldehyde, Aethyljodid und Aethyl- bromid nicht.“ Das Zahlenmaterial bringt die Arbeit nicht. Es soll später veröffentlicht werden. C. Br. A. Garbasso. In risposta ad alcune osservazioni del prof. Righi. Rend. Lincei (5) 5, 8—9, 1896. Kurze Polemik gegen Righi in Sachen der elektrischen Doppel brechung bei Spath und Gyps. Neue Thatsachen werden nicht bei gebracht. Zum Schluss kündigt Verf. kurz an, dass es ihm auch