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296 22 a. Schmelzen und Erstarren. Resultate stimmen mit den RAouLT’schen Zahlen für verdünnte Lösungen gut überein, für concentrirtere sind die Zahlen etwas niedriger. Sie ergeben überhaupt, dass die Beziehung 0,02 T 2 / TL bei grosser Verdünnung der Nichtelektrolyte keine genügende Uebereinstimmung mit den Versuchsresultaten giebt. Sch. Richard Abegg. Gefrierpunktserniedrigungen sehr verdünnter Lösungen. ZS. f. phys. Chem. 20, 207—233, 1896. Im Anschluss an die Arbeiten von Jones (siehe vor. Ref.) und Loomis (siehe Ref. S. 298) hat Abegg unternommen, den Grad der Uebereinstimmung der Versuchsergebnisse und Theorie bei den Gefrier punktserniedrigungen festzustellen. Bei den neuen Versuchen wurde eine noch genauere Bestimmung der Temperatur und genauere Regu- lirung des Kältebades (durch Constanz der Rührgeschwindigkeit) durch geführt. Bei dem Thermometer umfasste die Scala von 1° 23,8 cm Länge und liess sich mit einem Fernrohre ablesen, so dass ’/ioooo" Grade bestimmt werden konnten. Das letztere wurde durch eine sinn reiche mechanische Vorrichtung erreicht. Die Versuchsmethode wird im Einzelnen genau beschrieben. Die für die Versuche verwendeten Körper wurden in zwei unabhängigen Reihen, Rohrzucker in vier, untersucht: Alkohol, Harnstoff, Dextrose, Kaliumchlorid, Kaliumsulfat, Weinsäure. Die Fehlerquellen sind genau discutirt. In Beziehung auf Nichtelektrolyte wird das BnAGDEN’sche Gesetz (Propor tionalität zwischen Gefrierpunktsdepression und Concentration) bestä- Ji T 2 tigt, ebenso das van’t IIoFr’sche Gesetz z/ n = —,R= 1,98cal. (Gasconstante), T= 273, JE — 80, also = 1,85, n Gehalt der Lösung in Grammmolekeln, z/ beobachtete Depression, also Molecular- depression Alkohol zeigt nicht unbedeutende Abweichungen. Auch die Halbelektrolyte geben befriedigende Uebereinstimmung. Für die Elektrolyte, die dissociiren, zeigt sich in Beziehung auf den Dissociationsgrad, der aus den Gefrierpunktserniedrigungen und der elektrischen Leitungsfähigkeit abgeleitet wird, befriedigende Uebereinstimmung. Immerhin glaubt der Verf., dass das Problem noch nicht vollständig gelöst ist und vielleicht auch der Gefrier punkt von der Menge wie von der Art des ausgeschiedenen Eises abhängt, und ebenso auch Lösungs- und Ausscheidungsgeschwindig keit des Eises zu untersuchen seien. Sch.