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Varet. Berthelot. 275 Säuren betrachten, die im freien Zustande nicht bestehen oder doch sehr unbeständig sind. Die verschiedenen Doppelcyanide untei- scheiden sich mithin von einander weniger durch eine Verschieden heit in ihrer Structur als durch eine mehr oder weniger grosse Beständigkeit. i'f/r. Raoul \ aret. Sur les sels oxygenes de mercure. C. R. 123, 174—176, 1896 t. Im Gegensätze zu den Haloidsalzen des Quecksilbers folgen die Sauerstoffsalze dieses Metalles (Mercuriacetat, -nitrat und -sulfat) streng dem Gesetze der thermochemischen Moduln. Das Mercuri- nitrat ist in seiner salpetersauren Lösung als neutrales Salz, das Mercurisulfat in der schwefelsauren Lösunu daueuen (analosr dem Kalium- und Natriumsulfat) als saures Salz enthalten. Bgr. Berthelot. Recherches sur l’acide -cyanique. C. R. 123, 337—341, 1896f. Der Verf. berechnet aus der bei der Einwirkung von Essig säure und Salzsäure auf Kaliumcyanat beobachteten Wärme entwickelung (Borsäure giebt bei der Einwirkung zu keiner Wärme tönung Veranlassung) die Neutralisationswärme der Cyansäure durch Kaliumhydroxyd: CNHO gelöst -f- KOH gelöst = CNKO gelöst + H.,0 + 12,2 Cal. Daraus folgt dann unter Benutzung des früher von ihm für die Bildungswärme der Cyansäure aus den Elementen gefundenen Werthes: C-|-N-|-H-|-O-]- Wasser = CNHO gelöst -f- 37,0 Cal. CNH gelöst -|- 0 = CNHO „ 4- 61,4 „ CNHO „ 4- 2H,0 = NH 4 .H.CO 3 gelöst + 24,0 „ Für die Wärmetönung bei der Neutralisation der Cyansäure durch Ammöniak findet der Verf. folgende Beziehung: CNHO gelöst -j- NH, gelöst = NH,.CNO gelöst 10,9 Cal., woraus folgt C 4~ 2 N-L H,-|-O 4* Wasser = NH.,.CNO gelöst 4" 68,9 Cal. Da die Bildungswärme des gelösten Harnstoffs aus den Elementen nach den Untersuchungen von Berthelot und Petit 4-77,2 Cal. beträgt, so findet mithin beim Uebergange des cyansauren Am moniums in Harnstoff eine Wärmeentwickelung von 4“ 8,3 Cal. statt. Bgr.