sam steigender Temperatur die Substanz zu schmelzen begann, blieb die Temperatur bei fortwährendem Rühren lange Zeit, bis zu einer halben Stunde, constant. Die Verff. erhielten für: Ammoniak — 78,8° i Schwefelkohlenstoff. . . — 112,8“ Toluol — 102,0 | Aether — 117,6 Ameisensaures Methyl . — 107,5 ! Bromäthyl — 129,5 Andere Substanzen blieben allerdings auch bei tiefer Tempe ratur noch flüssig, hatten aber keinen bestimmten Schmelzpunkt, sondern bildeten eine gallertartige Masse, die allmählich hart wurde. Hierher gehörten z. B. die Alkohole, Amylen und Petro leumäther. Glch. II. Kamerlingh Onnes. Ueber die Messung von sehr niedrigen Temperaturen. Zittingsvers. kon. Akad. v. Wet. Amsterdam 1896 97, 37—47, 79—94. Commun. Lab. of Phys. Leiden, Nr. 27. [Beibl. 21, 21 —22, 1897 f. Zur Messung von sehr niedrigen Temperaturen dienen im physikalischen Laboratorium von Leyden das Wasserstoffthermo meter und Thermoelemente, die an das erstere angeschlossen werden. Das für constantes Volumen construirte Wasserstoffthermometer ist so eingerichtet, dass es mit dem grössten Theile der Verbin- dungscapillaren in Gefässen mit verflüssigten Gasen Platz finden kann. Vor der definitiven Füllung wird es zunächst mit käuf lichem Wasserstoff ausgespült; der zur eigentlichen Füllung be stimmte Wasserstoff wird durch Elektrolyse aus Salzsäure her gestellt, mit Kalilauge gereinigt und mit Schwefelsäure und Phosphorsäure getrocknet. Die Einstellung auf constantes Volumen erfolgt mit Hülfe einer Stahlspitze über der Mitte des Quecksilber meniscus. Die Thermoelemente Neusilber | Kupfer sind aus sorgfältig ausgewählten, mehrfach ausgeglühten Drähten hergestellt. Bei der Erhitzung einer beliebigen Stelle mit dem Bunsenbrenner über steigt die elektromotorische Kraft nicht 1 / 2 Mikrovolt. Sie sind durch Umhüllungen aus Glas und Kautschuk gegen die Einwir kung von Dämpfen geschützt, die Löthstellen der besseren Wärme leitung halber in Kupferklötze eingelassen. Die Elemente werden stets paarweise benutzt; das eine dient zur eigentlichen Messung, das andere, dessen Löthstellen constant auf 0° und 100° gehalten werden, als Vergleichselement; die Veränderlichkeit des letzteren wird ausserdem stets mit einem Normalelement Clark-Füess con- trolirt. Ausserdem werden die Elemente, jedes für sich, dadurch