Volltext Seite (XML)
Der Verf. giebt zunächst eine Kritik der heutigen kinetischen Wärmetheorie, welche die Wärme auf Schwingungen der Molecüle zurückführt. Nach dieser Theorie ist, nicht nur bei den Gasen, sondern auch bei den festen und flüssigen Körpern, die lebendige Kraft der Molecularbewegung der absoluten Temperatur propor tional. Das aber ist, wie ausgeführt wird, nicht richtig. Die Temperatur der Körper sei zwar einerseits abhängig von der lebendigen Kraft der schwingenden Massentheilchen, sie sei aber andererseits auch eine Function der Masse der Molecüle und der zwischen ihnen thätigen Kräfte. Nun ist die heutige kinetische Wärmetheorie durchaus keine einheitliche, sondern sie besteht aus einer Theorie für feste Körper und einer solchen für Flüssigkeiten und Gase. Dies liege daran, dass das Gesetz der schwingenden Bewegung eines Massenpunktes völlig äusser Acht gelassen werde. Bei Berücksichtigung dieses Gesetzes aber führe die heutige kine tische Wärmetheorie nicht auf das Dulong-PETiT’sche Gesetz, geschweige denn auf das Gesetz von Kopp. Die neue Theorie ruht auf folgenden Hypothesen: Der «te Theil der Masse eines Wasserstoffatoms werde als kleinste Masseneinheit festgesetzt und Uratom genannt; diese Zahl n wähle man so gross, dass auch ein auf Z Decimalen mit Sicherheit bestimmtes Atomgewicht durch Multiplication mit n in eine ganze Zahl verwandelt werde. Während man die Ausdeh nung dieser ausserordentlich kleinen Theilchen vernachlässigen kann, sollen die Atome als nahezu kugelförmig betrachtet werden. Für die Massentheilchen wird das NEWiou’sche Gravitations gesetz vorausgesetzt und der mittlere Werth der Anziehung eines Atoms auf ein beliebiges seiner Uratome, der „Uratom-bindenden Kraft“, gleich der Hälfte der Anziehung angenommen, welche die Atommasse auf ein an ihrer Oberfläche gelegenes Uratom ausübt. „Das Wesen der Wärme besteht in Schwingungen der Uratome um ihre Gleichgewichtslage, in Folge einer Kraft, die ich die Uratom-bindende Kraft genannt habe. Als Maass dieser Kraft gilt diejenige Kraftgrösse, mit der ein Uratom des Wasserstoffatoms in seine Gleichgewichtslage zurückstrebt, wenn es um die Längen einheit daraus entfernt worden ist. Das Gesagte gilt nicht nur für feste Körper, sondern auch für Flüssigkeiten und Gase. Die lebendige Kraft der geradlinig fortschreitenden Bewegung der Gasmolecüle ist zwar eine Function der Temperatur, aber sie ist secundär und Folge der Schwingungen der Uratome.“ Die Grundlage der neuen Theorie bildet das Gesetz für die