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220 19 c. Kinetische Theorie der Materie. Dieses Princip ist schon, wenn auch nicht in dieser Allgemein heit, von Lord Rayleigh, Kirchhoff, v. Helmholtz und Duhem aufgestellt worden, wie im ersten Theile der Abhandlung gezeigt wird. Lässt man jetzt jede Variation öqt den speciellen Werth dqi = Sidt und die Variablen wieder ihre ursprünglichen Werthe qt annehmen, so wird zwar die äussere Arbeit — 2-Pi dqi geleistet werden, die verbrauchte Wärmemenge wird aber im Allgemeinen nicht d Q sein, sondern eine davon verschiedene Grösse d x Q. Sei 2 d' Q = d Q — di Q. d' Q gehe hieraus hervor, wenn die Differentiale dq, durch die Variationen dg,- ersetzt werden. Im zweiten Theile seiner Arbeit beschäftigt sich der Verfasser mit der Frage, ob für d' Q und ö' Q ein allgemeines Gesetz besteht. Er ist der Meinung, dass diese Frage zu bejahen ist und theilt ein solches Gesetz für die Dissipationsfunction O = _ 2r dt mit, betont aber zugleich, dass dieses Gesetz nur eine gewisse Annäherung an die Wirklichkeit darstelle. Jlik. P. Duhem. Theorie thermodynamique de la viscosite, du frotte- ment et des faux equilibres chimiques. Paris, A. Hermann, 1896. 207 S. Das Buch ist ein Auszug aus dem zweiten Bande der Memoires de la Societe des Sciences physiques et naturelles de Bordeaux und zerfallt in zwei Theile. Der erste Theil behandelt die Viscosität, der zweite die Reibung. Vorausgeschickt ist ein einleitendes Capitel über den Zusammenhang des Studiums der Reibung mit demjenigen des falschen Gleichgewichtes. Der erste Theil ist eine weitere Ausführung zu den Ideen, welche der Verfasser in seinem Commentaire aux principes de la thermodynamique (Liouv. J. (4) 10, 1894) niedergelegt hat. Die Resultate, zu denen der Verf. hier gelangt, stimmen, wie derselbe auch hervorhebt, im Wesentlichen mit denen überein, welche L. Natanson in einer der Krakauer Akademie fast gleichzeitig vorgelegten Arbeit entwickelt hat: Wird der Zustand eines Systems durch die Variablen a, ß,... Z, 2’ definirt, bedeutet ferner F (a, ß, Z, T) das innere thermo dynamische Potential des Systems und T die lebendige Kraft, und