214 19 b. Zweiter Hauptsatz. Anwendung beider Hauptsätze. Körper, für welche dieses Gesetz gültig ist, gleichförmig und hat für solche folgende Gesetze theoretisch hergeleitet. Für gleichförmige Körper sind Ausdehnungscoefficient und Gompressionscoefficient der kritischen Temperatur, bezw. dem kri tischen Drucke proportional. Die moleculare Entropieänderung bei der Verdampfung ist bei übereinstimmenden Zuständen für gleichförmige Körper gleich gross. Für eine Flüssigkeit ist die innere Verdampfungswärme der Differenz der Dichten von Flüssigkeit und Dampf proportional. Für gleichförmige Körper sind bei übereinstimmenden Zu ständen die Entropien und also auch die Entropieänderungen pro Molekel gleich gross. — Dem entsprechend müssen also bei über einstimmenden Zuständen die specifischen Wärmen den Molecular- gewichten verkehrt proportional sein. Es stellen sich hiernach die Gesetze von Dulong und Petit, sowie diejenigen von Neumann und Kopp als Folgerungen des van der WAALs’schen Gesetzes dar, indem für Gase die kritischen Temperaturen sehr niedrig, für Metalle aber sehr hoch liegen, so dass die atmosphärischen Verhältnisse übereinstimmenden Zuständen entsprechen. Die moleculare wahre Wärmecapacität ist für gleichförmige Stoffe immer gleich gross. Die moleculare freie Energie ist für übereinstimmende Zu stände der kritischen Temperatur proportional. Am Schlüsse zeigt Verf. für die Schallgeschwindigkeit, dass dieselbe der kritischen Temperatur gerade und dem Molecular- gewichte verkehrt proportional ist. Es gilt also für den flüssigen Zustand dasselbe Gesetz wie bei Gasen, vorausgesetzt, dass die kritischen Temperaturen der Substanzen gleich sind. G. Bakker. Zur Theorie der übereinstimmenden Zustände. ZS. f. phys. Chem. 21, 507—508, 1896f. Räveau hat den Verf. darauf aufmerksam gemacht, dass er in seinem Aufsatze: Zur Theorie der übereinstimmenden Zustände stillschweigend vorausgesetzt habe, dass, wenn für zwei Körper die reducirten Isothermen zusammenfallen, dies auch die isen- tropischen Curven thun. Der Verf. zeigt nun in der vorliegenden Notiz, wie die Betrachtungen sich ändern ohne diese Voraussetzung. Er gelangt dabei zu folgendem Wortlaute seines Satzes: