156 16. Chemische Wirkung des Lichtes- bestreitet die Ansicht, nach welcher die photographische Wirk samkeit der Farbstoffe auf einer durch die Belichtung hervor gerufenen chemischen Zersetzung derselben beruhe. Lpk. J. Joly. On the influences of temperature upon the sensitiveness of the photographic dry plate. Proc. Dubl. Soc. 8 [3], 222—224, 1894. Photographische Platten wurden zur Hälfte mittels eines Gemisches von fester Kohlensäure und Aether gekühlt, zur anderen Hälfte mit warmem Wasser erwärmt, dann dem Licht ausgesetzt und entwickelt. Entsprechend der durch Abkühlung bewirkten Verlangsamung chemischer Processe zeigte die abgekühlte Partie nur eine geringe Lichtwirkung, und zwar trat die Abschwächung der letzteren auf isochromatischen Platten deutlicher hervor als auf gewöhnlichen Bromsilberplatten. Gerade im Grüngelb, für welches jene Platten besonders empfindlich sind, blieb die Licht wirkung fast ganz aus. Ob sie sich bei längerer Exponirung geltend macht, ist noch zu prüfen. Demnach würde in kalten Klimaten der Vorzug der iso chromatischen Platten wegfallen. Lpk. Ch. Fb. Oakley. Verfahren zur Herstellung von Negativplatten, welche keine Lichthofbildung zeigen. D. R.-P. CI. 57, Nr. 87 907, vom 2. April 1895. [Ber. <1. ehern. Ges. 29 [14j, 826—827, 1896f. Die Glasplatten werden, bevor die lichtempfindliche Emulsion aufgetragen wird, mit einer übermangansaures Kalium enthaltenden Schicht versehen. Vor dem Positivprocess ist dieses Salz durch ein Bad von Natriumsulfit, Natriumhyposulfit, Citronensäure oder Chromalaun zu entfernen. Lpk. R. Ed. Liesegang. Ueber das „Reifen“. S.-A. Photogr. Con-esp. 1896. Die aus wässerigen Lösungen sich bildenden Niederschläge befinden sich im Entstehungsmoment noch in gelöster Form und gehen erst in kürzerer oder längerer Zeit in Folge einer Anhäufung der Molecüle der betreffenden chemischen Verbindung in den festen Zustand über. Besonders vermag die Anwesenheit der Gelatine diesen Uebergang zu verzögern. Es beruht hierauf das „Reifen“ der Haloidsilbergelatineemulsionen. Des Näheren ist der Vorgang nach Ansicht des Verf. analog demjenigen der Kry- stallisation, und die Analogie ergiebt sich aus einer Reihe von