152 16- Chemische Wirkung des Lichtes. aus Paris einem kleinen Kreise von Gelehrten im King’s College in London vorführte. Mittels einer mit einer gewissen Lösung behandelten Gelatineplatte wird nach der gewöhnlichen Methode ein Negativ hergestellt, welches keinerlei Farben zeigt. Von diesem wird auf Papier oder Glas, die ebenfalls mit jener Lösung präparirt sind, ein Positiv angefertigt. Wird nun letzteres bei hellem Tageslichte nach einander mit einer blauen, grünen und rothen Lösung übergossen, so nehmen die betreffenden Stellen die natürlichen Farben an. Die nähere Zusammen setzung der vier angewandten Lösungen hat der Erfinder nicht bekannt gemacht, und es ist noch völlig unerklärlich, worin die Ursache jener selectiven Farbenabsorption besteht. Lplc. Photographie reproduction of colours. Nature 55, 422, 1897. Kurze Notiz über die Resultate des noch geheim gehaltenen Verfahrens des Engländers Bennetto, der nach einer nur 16 Secunden dauernden photographischen Aufnahme ohne Benutzung von Pigmenten oder Farbstofflösungen naturgetreue farbige Bilder herstellen soll, die wie Aquarellgemälde aussehen. Demnach wäre das Problem des Photographirens in natürlichen Farben gelöst! Lplc. V. Schumann. On a new method of preparing plates sensitive to the ultra-violet rays. Astrophys. Journ. 3, 387—394; 4, 144—154, 1896. Die von dem Verf. präparirten Platten sollen lediglich dazu dienen, das ultraviolette Ende des Spectrums möglichst weit über Z = 2200 (A. E.) hinaus mit gehöriger Schärfe zu photographiren. Sie müssen daher einerseits empfindlich genug sein und andererseits eine längere Exponirungsdauer zulassen, ohne die Erscheinungen der Verschleierung zu zeigen. Das Verfahren der Herstellung der Platten, sowie ihre weitere Behandlung wird in den vorliegenden Aufsätzen ausführlich beschrieben. Hier sei Folgendes hervor gehoben. Die Platten werden zunächst mit einer Schicht reiner Gelatine überzogen. Auf letztere wird dann eine Bromsilber emulsion, welcher 10 Proc. Jodsilber beigemischt sind, aufgetragen, und zwar muss dieselbe bei höherer Temperatur unter Innehaltung bestimmter Concentrationen aus gelatinehaltigen Lösungen bereitet sein. Die Exponirungsdauer, die nicht zu kurz sein darf, ist empirisch zu ermitteln, da eine forcirte Entwickelung nicht zum Ziele führt. Der Entwickler besteht aus sehr verdünnten Lösungen von Natriumsulfit, Pyrogallussäure und Soda. Ausserdem enthält