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G. Lippmann. On colour photography by the interferential method. Proc. Koy. Soc. 60, 10—13, 1896. Chem. News 73, 213—214, 1896. Wesentlich derselbe Inhalt als Nature 53, G17—618, 1896 (siehe vorige Seite). Die Bedingung, dass die lichtempfindliche Schicht der Glasplatte nach dem Trocknen durchsichtig ist, wird erfüllt, wenn man die mit Silbernitrat und die mit Brom kalium versetzten Gelatinelösungen mischt und dafür Sorge trägt, dass die Gelatine nicht mehr als 15 bis 30 Proc. Bromsilber enthält. Lpk. F. Schütt. Innerer Bau und optisches Verhalten der Lippmann’- schen Photographien in natürlichen Farben. Wied. Ann. 57, 533 — 554, 1896t. Verf. hat die Frage über das Zustandekommen der nach dem LrppMANN’schen Verfahren hergestellten Photographien wieder auf genommen und auf Grund von Versuchen und Messungen ge funden, dass die Voraussetzungen der LippMANN’schen Theorie nicht völlig erfüllt sind. Als Probeobject diente ihm eine von Neuhauss angefertigte Photochromie des Sonnenspectrums. Die Dicke der Gelatineschicht betrug ungefähr 0,0012 mm, und den Durchmesser der in derselben eingelagerten Silberkörner fand er zwischen 0,0006 und 0,0013 mm. Eine Lamellenbildung ist daher nur innerhalb eines Silberkornes selbst möglich. Letzteres muss man sich aus über einander gelagerten Lamellen von Silber und Gelatine zusammengesetzt denken. Doch sind die Silberlamellen fast völlig durchsichtig und unterscheiden sich von den Gelatine lamellen durch ein verschiedenes Lichtbrechungsvermögen. Beide Arten der Lamellen betheiligen sich an der Reflexion des auf fallenden weissen Lichtes, gerade so, wie wenn Lamellen von zweierlei Lichtbrechungsvermögen von je einer viertel Wellenlänge Dicke abwechselnd über einander gelegt wären. Der Verf. schreibt also die Farben Wiedergabe der Bilder nicht einer Spiegelung der Silberlamellen, sondern dem optischen Verhalten eines durch perio dischen Wechsel des Lichtbrechungsvermögens ausgezeichneten Mediums zu. — Im Widerspruche mit der LippMANN’schen Theorie steht ferner die vom Verf. constatirte Thatsache, dass die reflec- tirten Farben Mischfarben sind. Lpk. R. Meldola. Becquerel and Lippmann’s colour photographs. Nature 54, 28, 1896.